Betroffene eingewiesen

Steirerin (34) wollte Vater und Patientin töten

Steiermark
24.01.2024 12:53

Von ihrer psychischen Erkrankung schwer gezeichnet, versuchte eine Steirerin (34) ihren Vater zuerst zu erschießen und dann zu erwürgen. Auch eine Patientin in der Nervenklinik wollte die Mutter eines Kleinkindes töten. Am Dienstag muss sie sich vor dem Geschworenengericht verantworten.

Diese Geschichte könnte tragischer nicht sein: 2015 wurde bei einer Steirerin (34) eine schwere psychische Erkrankung festgestellt. Mehrere Male wurde sie in die Nervenklinik eingewiesen. Als sie nach Graz zog, wurde sie auch noch drogensüchtig, hauptsächlich konsumierte sie Cannabis. „Das ist die meist unterschätzte Droge. Auch gelegentlicher Konsum kann zu paranoider Schizophrenie führen“, sagt Psychiater Manfred Walzl im Prozess. Als sie schwanger wurde, beschloss sie, zu ihren Eltern in die Südsteiermark zurückzuziehen, richtete sich aber bald eine eigene Wohnung ein.

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Cannabis ist die meist unterschätzte Droge. Auch gelegentlicher Konsum kann zu paranoider Schizophrenie führen.

Gerichts-Psychiater Manfred Walzl

Doch die Frau kam nicht zurecht. „Ich habe viel gearbeitet und war alleinerziehend. Das hat mich überfordert.“ Ihr Vater sorgten sich sehr um ihre Tochter und den Enkel und beschloss, zu ihr zu fahren. Als er die Chaos-Wohnung vorfand, holte er Tochter und Enkel (4) zu sich nach Hause.

„Wollte Vater töten, um Sohn zu retten“
„Dort ist es dann zum folgenschweren Vorfall gekommen“, erläutert Staatsanwältin Ines Eichwalder. Die 34-Jährige las viele Bücher über Buddhismus. „Die Inhalte habe ich offenbar falsch interpretiert. Plötzlich war mir klar, ich muss meinen Vater töten, um meinen Sohn zu retten.“ Also nahm sie ein Luftdruckgewehr und schoss mehrmals Richtung Kopf des Mannes. Als sie bemerkte, dass die Waffe nicht funktionierte, stürzte sie sich auf den Mann und versuchte ihn zu erwürgen. Nur mithilfe der Mutter gelang es, die unter Strom stehende Tochter unter Kontrolle zu bringen.

„Dachte, sie ist tot“
Danach wurde sie in die Nervenklinik eingewiesen. Aber auch dort eskalierte die Lage völlig: „Sie war so lieb zu mir und wollte, dass ich ihr mein Zimmer zeige“, erzählt eine ältere Patientin dem vorsitzenden Richter Christoph Lichtenberg und den Geschworenen. „Auf einmal hat sie mich hineingezerrt, aufs Bett gestoßen und mich so lange gewürgt, bis ich bewusstlos wurde.“ „Als ich reingekommen bin, war die Patientin schwarz-blau im Gesicht, ihre Augen waren weit aufgerissen“, erzählt eine Krankenhaus-Mitarbeiterin, die sofort Alarm schlug. Das Opfer konnte reanimiert werden.

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Als ich reingekommen bin, war die Patientin schwarz-blau im Gesicht, ihre Augen waren weit aufgerissen. Ich dachte, sie ist tot.

Eine Krankenhaus-Mitarbeiterin

Währenddessen ergriff die Angreiferin die Flucht, in der Absicht, sich bei der Kirche nebenan das Leben zu nehmen. „Ihre Haare haben gebrannt, das war ein richtiger Feuerkegel“, erzählt eine einschreitende Ärztin.

Aufgrund ihres psychischen Zustandes wurde sie in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen.

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