Der neue slowakische Regierungschef Robert Fico hat am Dienstag behauptet, dass in Kiew kein Krieg herrsche. Der Konflikt sei lokal begrenzt, sagte er - ausgerechnet einen Tag vor seinem ersten Treffen mit dem ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal.
„Sie glauben ernsthaft, dass in Kiew Krieg herrscht? Sie machen Witze, bitte, ich hoffe, Sie meinen das nicht ernst. Gehen Sie dorthin und Sie werden feststellen, dass es in der Stadt ein normales Leben gibt, ein absolut normales Leben“, sagte Fico am Dienstag zu Journalistinnen und Journalisten in der Ostslowakei. Der Konflikt sei in Kiew nicht spürbar, sondern lokal begrenzt.
Nur wenige Stunden vor seiner Aussage waren Raketen in der ukrainischen Hauptstadt eingeschlagen. Nach offiziellen Angaben wurden 20 Menschen, darunter ein 13-jähriger Bursche, verletzt. Insgesamt wurde seit Kriegsbeginn in Kiew 967 Mal Luftalarm ausgelöst, der 1133 Stunden dauerte.
Will Militärhilfen einstellen
Der seit Oktober amtierende Fico hatte einen Kurswechsel in der Außenpolitik angekündigt. So will er unter anderem die Militärhilfen an das Kriegsland einstellen (siehe Video oben). Seiner Ansicht nach wird der Krieg dadurch nur verlängert. Dennoch will sich Fico am Mittwoch in der westukrainischen Stadt Uschorod erstmals mit dem ukrainischen Ministerpräsidenten Schmyhal treffen. Die Stadt liegt an der Grenze der beiden Länder.
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