Der große Traum vom Sieg am Ganslernhang hat sich für Manuel Feller wieder nicht erfüllt. Am Ende stand der vierte Platz zu Buche. Den Sieg holte sich der Deutsche Linus Straßer. Die Enttäuschung nach dem Rennen war beim österreichischen Technik-Ass groß. „Es war ein kleiner Schlag ins Gesicht.“
„Es war ein kleiner Schlag ins Gesicht“, sagte ein enttäuschter Manuel Feller nach dem Kitzbühel-Slalom am Sonntag. „Wie ich über die Ziellinie gefahren bin und den Rückstand gesehen habe, habe ich gewusst, das wird sich wahrscheinlich nicht ausgehen, wenn keiner einen Blödsinn baut.“ Er würde „jeden einzelnen Sieg für einen Sieg hier eintauschen. Aber so ist der Sport“, meinte er. „Es war brutal knackig heute. Du musst vom Schädel extrem stark sein, dass du die Schwünge voll auf Zug ziehst, weil du nicht weißt, was passiert. Ich habe mir es bei gewissen Schwüngen nicht so zugetraut, Tempo zu machen. Dann kassierst du gleich.“ Im Slalom-Weltcup behielt er das Rote Trikot des Führenden, Straßer ist mit 187 Punkten weniger Zweiter.
Dominik Raschner (+1,53) wurde Siebenter. Johannes Strolz (+2,40) und Adrian Pertl (+2,43) belegten die Plätze 15 und 16, weitere Österreicher hatten es nicht in den zweiten Durchgang geschafft. Auf dem harten und extrem glatten Untergrund am Ganslern häuften sich die Ausfälle.
„Kein Wunschkonzert“
Bei den 84. Hahnenkammrennen, die laut den Organisatoren rund 90.000 Zuschauer und Zuschauerinnen vor Ort anlockten, kam bei drei Gelegenheiten kein Österreicher auf das Podium. „Natürlich sind wir nicht zufrieden. Gestern Vierter, heute Vierter“, sagte ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer. „Heute waren sicher sehr spezielle Verhältnisse, nicht leicht zum Fahren. Manu hat sicher alles probiert.“ Es sei „kein Wunschkonzert“, der Blick gehe schon Richtung Schladming, wo am Dienstag und Mittwoch zuerst ein Flutlicht-Riesentorlauf, dann das Slalom-Nightrace stattfinden.
Raschner zeigte sich mit seiner persönlichen Leistung zufrieden. „Das Skifahren passt, ich fühle mich echt wohl. Ich probiere jetzt einfach, in den nächsten Rennen noch ein bissl mehr Gas zu geben, dann geht es noch weiter nach vorne“, sagte der Tiroler.
Matt disqualifiziert
Strolz sprach von einem „unglaublich“ schweren Rennen. „Bei der Besichtigung hat man das Gefühl gehabt, die haben nicht Wasser hingeleert, sondern Beton. Es ist eine große Herausforderung gewesen, aber es war wieder ein solides Ergebnis“, betonte der Vorarlberger. „Für einen großen Sprung nach vorne hätte ich einen Traumlauf erwischen müssen. Trotzdem bin ich ein bissl zufrieden“, meinte Pertl.
„Gut angefangen, nicht weit gekommen“, resümierte Fabio Gstrein nach seinem Ausfall am Vormittag. „Unten habe ich mich halt einmal verhaspelt, genau beim falschen Tor ist mir das passiert. Zwei, drei Tore vorher oder später wäre das wahrscheinlich nicht so dramatisch ausgegangen.“
Michael Matt wurde im Ziel nach Video-Überprüfung disqualifiziert, nachdem er seinen Fehler im oberen Abschnitt des Kurses selbst nicht bemerkt hatte. „Mich reißt es normal immer brutal her, wenn ich einfädle“, sagte er. Das sei diesmal nicht passiert. „Wenn der Außenski vibriert, schneidet man gern hin, das hat man eh gesehen“, kommentierte Matt die hohe Ausfallquote von knapp 50 Prozent nach dem zweiten Durchgang. „Man muss schon sehr sauber Ski fahren.“
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