Gabriel Attal (34)

Frankreich bekommt jüngsten Premier aller Zeiten

Ausland
09.01.2024 13:23

Keine 24 Stunden nach dem Abgang von Elisabeth Borne hat Frankreich einen neuen Premierminister. Präsident Emmanuel Macron ernannte Bildungsminister Gabriel Attal zum neuen Regierungschef, wie der Elyseepalast Dienstagmittag mitteilte. Der 34-Jährige ist der jüngste Premier in der Geschichte Frankreichs.

Attal ist seit dem Vorjahr Bildungsminister und ein enger Vertrauter Macrons. Der Personalwechsel gilt als Schachzug Macrons im Jahr der Europawahl. In Umfragen lag seine Partei zuletzt acht bis zehn Prozentpunkte hinter der Bewegung der rechtsextremen Oppositionschefin Marine Le Pen.

Der Macron-Vertraute Gabriel Attal steigt auf.
Der Macron-Vertraute Gabriel Attal steigt auf.(Bild: APA/AFP/JOEL SAGET)

„Beste Karte, die der Präsident ausspielen könnte“
Attal sei „die beste Karte, die der Präsident ausspielen könnte“, sagte der Meinungsforscher Jerome Fourquet. Er verwies auf die Popularität, die Attal seiner Meinung nach durch sein schnelles Handeln als Bildungsminister und durch seine Kommunikationsfähigkeit erlangt habe. In den kommenden Tagen dürfte die neue Regierungsmannschaft Attals stehen.

Macrons „Mini-Me“
Attal gilt als beliebt und hat den Ruf, auch mit Vertretern anderer politischer Lager diskutieren zu können. Als Bildungsminister hatte sich Attal unter anderem für ein Verbot langer, bei manchen muslimischen Mädchen beliebter Gewänder und für das Testen von Schuluniformen eingesetzt. Macron könnte Attal vom Typ her zudem besser liegen als Borne: Attals dynamische Art und seine steile Karriere erinnern Beobachter an den Präsidenten.

Nicht nur bei Outfit und Frisur auf einer Wellenlänge: Präsident Macron und sein neuer Premier ...
Nicht nur bei Outfit und Frisur auf einer Wellenlänge: Präsident Macron und sein neuer Premier Attal(Bild: ASSOCIATED PRESS)

Borne musste weichen
Borne hatte ihren Rücktritt nach tagelangen Spekulationen über eine Regierungsumbildung am Montag eingereicht. Macron dankte ihr auf X „von ganzem Herzen“ für ihre „vorbildliche“ Arbeit im Dienste des Landes. Borne war im Mai 2022 ernannt worden. Sie war die zweite Ministerpräsidentin in der Geschichte Frankreichs nach Edith Cresson in den 90er-Jahren.

Borne soll bis zuletzt um ihr Amt gekämpft haben, Macron wollte jedoch mit einer erneuerten Regierungsmannschaft nach der ungeliebten Pensionsreform und dem umstrittenen Einwanderungsgesetz ein neues Kapitel aufschlagen. Im Frühling stehen die Europawahlen an, im Sommer richtet Frankreich die Olympischen und Paralympischen Spiele aus.

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