12.05.2012 21:54 |

5:2-Sieg im Finale

Dortmund demütigt die Bayern und holt sich den DFB-Pokal

Die Frage nach der wahren Nummer eins in Deutschland ist seit Samstagabend endgültig geklärt: In einem packenden Finale demütigte Meister Borussia Dortmund Vize- und Rekordmeister Bayern München mit 5:2 und holte sich in überlegener Manier den DFB-Pokal und damit das erste Double der Vereinsgeschichte. Hauptverantwortlich für den Triumph des BVB war Robert Lewandowski, der gleich dreimal traf. ÖFB-Legionär David Alaba spielte bei den Bayern bis zur 69. Minute, blieb diesmal aber weit unter seinen Möglichkeiten.
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Das "Traumfinale" zwischen Meister und Vize übertraf die hohen Erwartungen sogar noch - und begann mit einem Paukenschlag, als Shinji Kagawa den BVB in Führung brachte (3.). Arjen Robben glückte der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich per Foulelfmeter (25.). Es war der erste Dortmunder Gegentreffer im Wettbewerb. Der frühere Münchner Mats Hummels (41., Foulelfmeter) und Lewandowski (45.+1) brachten Dortmund noch vor der Pause auf die Siegerstraße. Lewandowski machte mit seinem sechsten Pokaltreffer alles klar (58.).

Riberys Anschlusstreffer brachte nichts mehr
Franck Ribery brachte den Bayern den Anschlusstreffer (75.), ehe Lewandowski nach einem Fehler von Nationaltorwart Manuel Neuer erneut zuschlug (81.) - und damit der BVB den "Pott" nach Schalkes Erfolg 2011 verdient "im Pott" behielt. Es war der fünfte Pflichtspielsieg des BVB gegen die Bayern in Folge.

Während sich die Borussia am Sonntagabend vor mehreren Hunderttausend Fans mit Pokal und Schale feiern lassen wird, müssen die Bayern nach der erst dritten Pleite bei der 18. Final-Teilnahme erstmals seit 1996 wieder zwei Spielzeiten in Serie ohne nationalen Titel verdauen. Den Münchner Frust soll der englische FA-Cup-Sieger Chelsea im "Finale dahoam" zu spüren bekommen.

Schlimmer Schnitzer von Gustavo führte zum 1:0
Alle 75.708 Zuschauer im Olympiastadion hatten noch nicht Platz genommen, als Bayerns Luiz Gustavo, der Thomas Müllers Platz in der Startelf einnahm, mit einem kapitalen Schnitzer Jakub Blaszszykowski ins Spiel brachte. "Kuba" passte in die Mitte zu Kagawa, der Nationaltorhüter Manuel Neuer aus kurzer Distanz keine Chance ließ.

Der FCB brauchte in der turbulenten Anfangsphase fünf Minuten, bis er sich gefangen hatte. Dann scheiterte Mario Gomez nach Robbens Steilpass an Roman Weidenfeller (8.), traf den BVB-Torwart dabei aber so unglücklich, dass dieser bald gegen Mitchell Langerak ausgewechselt werden musste (34.). Weidenfeller wurde mit Atembeschwerden ins Krankenhaus gebracht, war aber pünktlich zur Siegerehrung wieder im Stadion.

Robben verwertete Elfmeter
Gomez und Weidenfeller spielten auch beim Bayern-Strafstoß Hauptrollen, als der Torhüter den Stürmer nach Pass von Bastian Schweinsteiger zu Fall brachte. Robben, der am 11. April beim 0:1 der Bayern in Dortmund vom Punkt gescheitert war, verwandelte diesmal sicher. Weil sich Münchens Verteidiger Jerome Boateng ein Foul an Marcel Schmelzer leistete, pfiff Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen) eine Viertelstunde später erneut Strafstoß. Hummels hatte Glück, denn Neuer war an seinem Schuss noch dran. Die Bayern-Abwehr blieb aber schlecht organisiert, Lewandowski nutzte Kagawas feines Zuspiel zum 3:1. Nach Pass von Kevin Großkreutz schloss Lewandowski einen Konter zum 4:1 ab - die Entscheidung.

Die Borussen unterbanden das Münchner Kombinationsspiel mit aggressivem Pressing häufig erfolgreich und waren mit ihren schnellen Offensivattacken selbst gefährlich - begünstigt durch die defensiven Schwächen der Bayern, die in dieser Saison zuvor nie mehr als zwei Gegentreffer hatten hinnehmen müssen. Doch auch die Bayern hatten Gelegenheiten; die beste in der ersten Halbzeit, als Hummels einen Schuss Philipp Lahms kurz vor der Linie wegschlug (33.).

Bayern zu harmlos
In der zweiten Halbzeit versuchten die Bayern verzweifelt, noch einmal heranzukommen. Das eröffnete der Borussia um den überragenden Kagawa, der vor einem Wechsel nach England steht, immer wieder Räume. Nach dem vierten Tor des BVB hatte der Rekordpokalsieger den Dortmundern aber kaum mehr etwas entgegenzusetzen. Gomez traf per Kopf nach Flanke des unauffälligen Franck Ribery nur die Latte (68.). Trainer Jupp Heynckes brachte kurz darauf Diego Contento, der für den in der Königsklasse gesperrten David Alaba Spielpraxis sammeln sollte.

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