Zellinger macht‘s vor

Müllbranche ist das Image der „Dreckfinken“ los

Oberösterreich
07.01.2024 14:00

Was passiert mit den Speiseresten, die nicht nur an den Feiertagen anfallen? Der Waldinger Entsorgungsspezialist Zellinger verarbeitet diese zu Biogas, ist damit Produzent von Strom und Dünger. Eine Entwicklung, mit der auch der Imagewandel der Müllbranche unterstrichen wird.

Die Zufahrt zum Ökopark in Herzogsdorf/Gerling, an der die Fahrzeuge gewogen werden, ist am frühen Nachmittag fast so etwas wie ein Verkehrsknotenpunkt direkt neben der Bundesstraße B 127. „Viele unserer Lkw kommen um diese Zeit von ihren Sammeltouren retour“, sagt Jürgen Humer-Zellinger, der eine gelbe Warnschutzjacke trägt und drei Sachen gleichzeitig zu machen scheint, so wie er unter Strom steht.

Geschäftsführer Jürgen Humer-Zellinger vor der Biogasanlage.
Geschäftsführer Jürgen Humer-Zellinger vor der Biogasanlage.(Bild: Markus Wenzel)

Der Familienbetrieb, der sich ganz der Qualität und Innovation verschrieben hat, wird seit 2018 in vierter Generation geführt. Zum Fuhrpark des von Walding aus agierenden Entsorgungsspezialisten mit seinen 130 Mitarbeitern gehören 75 Lkw, die in den Bezirken Urfahr, Rohrbach, Eferding und Linz-Land Abfälle einsammeln.
Abfälle? Bei dem Wort reagiert Jürgen Humer-Zellinger fast ein wenig allergisch. „Es sind Wertstoffe“, betont der geschäftsführende Gesellschafter, der von einem Imagewandel der Entsorgungsbranche spricht, der spürbar ist: „Früher war man der Dreckfink, heute sind wir Rohstofferzeuger.“

Im Ökopark in Herzogsdorf laufen die Fäden bei Christoph Göweil zusammen.
Im Ökopark in Herzogsdorf laufen die Fäden bei Christoph Göweil zusammen.(Bild: Markus Wenzel)

Während viele bei Müll entsorgen noch an ein Verbrennen der Materialien denken, geht es bei Zellinger längst darum, den Abfall weiterzuverarbeiten. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Biogasanlage, die seit 2005 in Betrieb ist. Mit dem Biogas wird mithilfe von Blockheizkraftwerken Strom erzeugt.

Gärreste Dünger für die Landwirtschaft
16.000 Tonnen biogene Abfälle und Produktionsreste aus dem Lebensmittelbereich werden im Schnitt jährlich im Ökopark unter der Leitung von Christoph Göweil verarbeitet - also sortiert, geschreddert, verflüssigt und vergärt. Gärreste werden zu Dünger für die Landwirtschaft.

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