Schwerbewaffnete Polizisten und ein Polizeihubschrauber, der viele Minuten das Gelände absuchte. In Feldkirchen an der Donau (OÖ) war die Fronleichnamsprozession etwas anders als normal. Der Grund: Die Exekutive war ganz in der Nähe auf der Suche nach einem bewaffneten und halbnackten Mann.
Unter normalen Umständen ist eine Fronleichnamsprozession eine beschauliche Sache, bei der eine geweihte Hostie in einer Monstranz durch die Straßen getragen wird. Man legt Blumenteppiche aus, Fürbitten werden gelesen.
In Feldkirchen an der Donau allerdings war diesmal alles etwas anders. Denn neben den Gläubigen, die sich an der Prozession beteiligt haben, war in der näheren Umgebung auch eine große Anzahl bewaffneter Polizisten unterwegs und über den Köpfen der Teilnehmer kreiste auch der Polizeihubschrauber.
Mann mit Waffe im Garten
Der Grund für die ganze Aufregung: In den frühen Morgenstunden, lange bevor die Prozession begonnen hatte, wurde im nahen Freudenstein ein Mann (etwa 40 bis 45 Jahre alt) in seinem Garten gesehen – oben ohne und offenbar mit einer Waffe ausgerüstet. Nachbarn schlugen Alarm. Polizei und auch das Sonderkommando Cobra rückten an, doch der Mann war zunächst nicht auffindbar.
Am Nachmittag wurde noch immer nach ihm gesucht. Gegen 15 Uhr wurde der Einsatz dann aber beendet. Der Gesuchte wurde gefunden, er dürfte psychisch angeschlagen sein und sich gestellt haben, als er Polizisten und Diensthunde kommen sah. Die Waffe hatte er da bereits versteckt, sie wurde von Beamten gefunden. Der Mann – er wurde ins Spital gebracht – wird nun von der Polizei befragt.
Viele Teilnehmer waren verunsichert
Unterdessen hatte sich auch die Lage in Feldkirchen an der Donau am späten Nachmittag wieder beruhigt, nachdem die Menschen und vor allem die Kinder wegen der unklaren Situation und wohl auch wegen des Amoklaufs in Graz sichtlich verängstigt waren. „Natürlich waren die Leute etwas verunsichert, weil der Hubschrauber lange zu sehen und zu hören war. Aber die Polizei hatte alles im Griff und die Situation sehr ruhig gehandhabt“, sagt der Feldkirchner Bürgermeister David Allerstorfer, der via Facebook auch seine Gemeindemitglieder vom Ende der großen Suchaktion informierte.
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