Steirer stürmen Läden

Umtausch, Gutscheine: Der große Ansturm beginnt

Mit Rabatten laden die steirischen Geschäfte nach den Feiertagen zum Einkaufen ein.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Schon am Stefanitag stürmten viele Steirer Supermärkte. Beim Spar am Grazer Hauptbahnhof bildeten sich immer wieder meterlange Schlangen. Heute wird weiter eingekauft, Umtausch und Gutscheine stehen hoch im Kurs. Darauf gilt es zu achten, wenn das Weihnachtsgeschenk nicht gefällt.

Nicht das gewünschte Geschenk zu Weihnachten bekommen? Oder vielleicht einen Gutschein, der nun darauf wartet, eingelöst zu werden? Aus diesen Gründen werden die Einkaufshäuser jetzt nach den Feiertagen gestürmt. „Am 27. und 28. Dezember sind unsere Geschäfte sehr voll - wir rechnen wie jedes Jahr mit Spitzen“, sagt Rainer Rauch, Geschäftsführer des Modehauses Roth mit 15 Standorten in der Steiermark. Er sagt: „Dieses Jahr waren Gutscheine sehr im Trend.“ Warum? „Weil man bewusster einkauft - so kann sich ein Kunde kaufen, was er wirklich braucht oder sich wirklich wünscht.“

So lange sind die Gutscheine gültig
Doch das Geschäft mit Gutscheinen wirft heikle Fragen auf - gerade, was die Fristen betrifft. Christina Gruber vom Konsumentenschutz der steirischen Arbeiterkammer klärt auf: „Grundsätzlich sind Gutscheine immer 30 Jahre gültig.“ Ausnahmen von der Regelung gibt es nur in Ausnahmefällen, „nur bei einem triftigen Grund, wie zum Beispiel bei verderblichen Waren“. Selbst wenn eine kürzere Gültigkeit am Gutschein steht, stimmt das häufig nicht. Und dennoch rät Gruber zum raschen Einlösen, „denn wenn das Unternehmen in Konkurs geht, habe ich nichts mehr von dem Gutschein“.

Umtausch steht heute hoch im Kurs

(Bild: KRONEN ZEITUNG)

Aber nicht jedes Geschenk ist so flexibel einsetzbar wie ein Gutschein, und so kommt es nach Weihnachten vermehrt zum Umtausch. „Vor allem in der Mode geht es um Größen und Passformen“, sagt Rauch. Am besten, man hat beim Umtausch den Kassenbon mit dabei, dann ist ein Umtausch beinahe immer möglich. Was viele allerdings nicht wissen: Es gibt kein Umtauschrecht.

Habe ich ein Recht auf Umtausch?
Im stationären Handel „ist es reine Kulanz, dass ich Dinge umtauschen oder zurückgeben kann“, erklärt Gruber. Schon beim Kauf sollte man sich daher über die Bedingungen informieren. Oft lassen sich gerade Rabatt-Artikel nicht umtauschen oder es wird bloß eine Gutschrift ausgestellt.

Im Gegensatz dazu gibt es im Onlinehandel ein 14-tägiges Rücktrittsrecht: „Hier darf ich auch rabattierte Ware zurückschicken“, erklärt Gruber. Doch der Vorteil am stationären Handel ist einfach erklärt: „Man kann probieren, ein passendes Teil dazu finden und danach mit Kaffee oder Frizzante den Nachmittag genießen“, sagt Rauch. „Und eine Änderungsschneiderei haben wir auch“, ergänzt der Geschäftsmann.

Eine zweite Chance für Geschenke
Weihnachtssocken - ein Klassiker unter den Weihnachtsgeschenken, der im Kleiderschrank oft schlecht altert. Aber kein Problem: Nach den Feiertagen, noch bevor das neue Jahr anbricht, ist ein guter Zeitpunkt für Sachspenden an die Caritas.

Die Carla-Läden sind eine sehr gute Option, wenn Kleidung verschenkt wird

(Bild: Caritas)

„Die Carla-Läden sind eine sehr gute Option, wenn Kleidung verschenkt wird, die nicht gefällt oder nicht passt und man sie nicht umtauschen will oder kann“, sagt Lukas Kreimer von der Caritas Graz-Seckau. 33 Carlas und über 100 Kleidercontainer sind das ganze Jahr über in der Steiermark geöffnet. Gespendet werden können neben Kleidung auch Spielsachen, Bücher oder kleine Elektrogeräte. Einzige Bedingung: Es sollten Dinge sein, „die man auch einem Freund bedenkenlos weitergeben würde, die also weder verschmutzt noch kaputt sind“, erklärt Kreimer. Die Sachspenden landen dann bei den Zentren in Graz und der Obersteiermark, wo sie ausgepackt, gemustert, kategorisiert und an die Second-Hand-Läden verteilt werden.

Generell gilt es allerdings, den Konsum zu minimieren - auch beim Schenken. Die Idee der Caritas: nicht-materielle Geschenke, die nicht im Regal verstauben können. Im Onlineshop „Schenken mit Sinn“ finden sich verschiedene Spendemöglichkeiten in Geschenkform. „Sehr beliebt sind Ziegen oder Esel, die für Familien in unseren Projektländern als Lebensgrundlage dienen“, erzählt Kreimer. „Als Beweis bekommt man dafür ein Billett.“