Shoppen am Stefanitag

Beim Billa: „Leute treten fast die Türen ein“

Wien
26.12.2023 13:28

Die Feiertage rund um Weihnachten sind die Zeit der Besonnenheit, Ruhe und Gelassenheit. Am Wiener Praterstern hat man davon aber noch nie etwas gehört. Denn der Rummel beim Billa-Supermarkt erinnert eher an einen Einkaufssamstag in der Adventzeit. Die „Krone“ machte sich ein Bild vom wilden Treiben.

Wien Nord, Praterstern: Es ist der 26. Dezember, 9.30 Uhr. In wenigen Stunden rückt die Familie zum Weihnachtsessen an. Die Panik ist den Leuten zwischen den Supermarkt-Regalen ins Gesicht geschrieben. Hier noch ein bisschen Gemüse für die Suppe, da noch Faschiertes für den Braten und die trockenen Weihnachtskekse lassen sich mit Kaffee und Schlagobers auch sicher besser runterwürgen. „Heast, die Leute treten ja fast die Türen ein“, faucht mir ein Wiener Grantler von hinten ins Ohr. Seine Unzufriedenheit ist in jedem Speicheltropfen, der mir ins Genick spritzt, zu spüren.

Und tatsächlich: Zwischen den Gemüse- und Gebäckregalen drängen sich die Leute mit der guten alten Ellbogentechnik vorbei, greifen nach allem, was sie ergattern können. Seit 6 Uhr morgens hat der Supermarkt geöffnet. Man könnte meinen, er hätte die letzten sieben Tage geschlossen gehabt.

Landeshauptmann hat Entscheidungsgewalt
Dabei ist der Billa am Praterstern einer von vielen Supermärkten, die sowohl an Sonntagen als auch an Feiertagen von Sonderöffnungszeiten profitieren. Alleine in Wien öffnen am Stefanitag vier Billa-Filialen und drei Spar-Märkte ihre Pforten. Und fahren dabei erhebliche Umsätze ein. Möglich werden diese Sonderöffnungszeiten durch die Erlaubnis des Landeshauptmannes. Der kann nämlich nach §5 des Öffnungszeitengesetzes „für Verkaufstätigkeiten, für die an Samstagen nach 18 Uhr, an Sonntagen, an Feiertagen oder an Montagen bis 6 Uhr ein besonderer regionaler Bedarf besteht“, eigene Öffnungszeiten festlegen.

Dafür muss er sich aber mit der zuständigen gesetzlichen Interessenvertretung, den Arbeitgebern und Arbeitnehmern absprechen. In Bundesländern mit Tourismusgebieten werden ebenso Sonderregelungen getroffen. Die können, wie zum Beispiel in Vorarlberg, ganze Ortschaften betreffen. So dürfen Verkaufsstellen auch an Sonntagen zu gewissen Uhrzeiten öffnen.

Viel los auch in Graz
Auch beim Spar am Grazer Hauptbahnhof war am Stefanitag viel los. Vor dem Eingang formten sich immer wieder meterlange Schlangen. Mit Blockabfertigung wurden die Einkäufer durch das Geschäft gelotst. Wie lange ein Einkauf genau gedauert hat, lesen Sie hier nach:

Bahnhöfe mit Sonderregelung
Eine weitere Ausnahmeregelung gilt für Verkaufsstellen in Bahnhöfen und Autobusbahnhöfen, auf Flughäfen und an Schiffslandeplätzen, die für den Verkauf von Lebensmitteln, Reiseandenken und notwendigem Reisebedarf auch an Sonntagen aufsperren dürfen. „Als Verkaufsstelle im Sinne dieser Bestimmung ist eine Verkaufsstelle nur dann anzusehen, wenn sie ausschließlich durch die betreffende Verkehrseinrichtung zugänglich ist“, heißt es in Paragraf 7.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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