Ein früherer Internatszögling hat Anschuldigungen gegen insgesamt vier Geistliche erhoben. Die Diözese St. Pölten ist „bemüht, rasch und konsequent zu handeln“. In Österreich wird es kein Verfahren geben, da die jene Vorwürfe, die die Priester in der Diözese St. Pölten betreffen, nach 15 Jahren als verjährt gelten.
Ein früher Zögling eines kirchlichen Internats in Niederösterreich hat am Donnerstag per Aussendung Missbrauchsvorwürfe gegen vier Geistliche erhoben. Seitens der Diözese St. Pölten wurde eine Prüfung angekündigt, wie die „Salzburger Nachrichten“ und Kathpress übereinstimmend berichteten. Man sei „bemüht, rasch und konsequent zu handeln“, wurde betont.
Insgesamt werden vier Geistliche des Missbrauchs beschuldigt. Bei zwei handelt es sich um Priester in der Diözese St. Pölten, einer gehört der Schweizer Diözese Chur an. Der vierte ist ein mittlerweile emeritierter deutscher Bischof.
Kein Verfahren in Österreich, weil Vorwürfe verjährt
„Ende November 2023 hat die Diözese St. Pölten von den Vorwürfen gegen zwei Priester erfahren, einer davon ein Ordenspriester. Es wurde umgehend sowohl ein kirchliches Verfahren zur Prüfung des Sachverhalts eingeleitet als auch eine Klärung der offenen Fragen in Hinblick auf die Ombudsstelle“, ließ Bischof Alois Schwarz den „Salzburger Nachrichten“ und Kathpress mitteilen. „Die Diözese nimmt die geschilderten Vorwürfe sehr ernst und ist bemüht, rasch und konsequent zu handeln. Auch die Umstände einer möglicherweise nicht erfolgten Meldung werden genau geprüft“, hieß es weiter.
Der heute 39-jährige Ex-Zögling des Bischöflichen Seminars in Zwettl gibt an, ab 1998 von mehreren Geistlichen missbraucht worden zu sein - in späteren Jahren auch in der Schweiz. Dort beauftragte die Staatsanwaltschaft Graubünden die Polizei nach einer Anzeige mit Ermittlungen. Die hierzulande zuständige Staatsanwaltschaft Krems hat laut „Salzburger Nachrichten“ kein Verfahren eröffnet, da jene Vorwürfe, die die Priester in der Diözese St. Pölten betreffen, nach 15 Jahren als verjährt gelten.
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