Nach Horror-Sturz

Regel spaltet Ski-Asse – Hans Knauß hat eine Idee

Ski Alpin
13.12.2023 11:17

In Beaver Creek stürzte der Kanadier Broderick Thompson schwer, musste für kurze Zeit sogar ins Koma versetzt werden. Er ist einer der Athleten, die den Airbag verweigern. Auch deshalb wird über neue Sicherheitsmaßnahmen diskutiert. Und genau die spalten den Abfahrts-Zirkus. Eine revolutionäre Idee kommt von ORF-Experte Hans Knauß.

Vor rund zwei Wochen schockte der Horror-Sturz von Thompson im Training den Ski-Zirkus. Ob der 29-Jährige jemals wieder in den Weltcup zurückkehren kann, ist äußerst fraglich. Auch wenn er sich mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr befindet. Der Bruch des Schulterblattes sowie mehrerer Wirbel hätte mit dem Tragen eines Airbags verhindert werden können - davon ist zumindest FIS-Renndirektor Markus Waldner überzeugt.

Doch Thompson ist nicht der einzige Verweigerer. Neben ihm verzichten Teamkollege James Crawford, Aleksander Aamodt Kilde und Dominik Paris auch auf den Schutz. „Ich habe den Airbag einmal angezogen und fühlte mich dadurch in meinen Bewegungen zu stark eingeschränkt“, so Letztgenannter.

Prominente Verweigerer
Ohne Rücken-Airbag fuhr auch Beat Feuz bis zu seinem Karriereende in Kitzbühel: „Ich stand diesem System aufgrund des Sturzes meines österreichischen Kumpels Matthias Mayer 2015 in Gröden sehr skeptisch gegenüber. Mayer hat sich damals zwei Brustwirbel gebrochen, obwohl er den Airbag getragen hat. Und für mich gibt es nach wie vor keinen Beweis, dass diese Konstruktion wirklich vor Verletzungen schützt.“

Aufgrund der (vielen) prominnten Verweigerer überlegt die FIS nun eine Regeländerung, will die Airbag-Pflicht. Die Befürworter Marco Odermatt egal sein kann. Er fährt seit drei Jahren „geschützt“: „Das ist auf meine Freundin zurückzuführen. Der Airbag war für mich länger kein Thema, bis mich Stella eines Abends gefragt hat, ob ich einen benutze. Als ich mit Nein antwortete, hakte sie nach - warum nicht? Das hat mich zum Nachdenken animiert. Und ich bin zur Überzeugung gekommen, dass mir dieser Airbag wirklich helfen kann.“

Revolutionäre Idee von Hans Knauß?
Dem schließt sich sein Teamkollege Nils Hintermann an. Nach anfänglichem Zweifel ist der Airbag bei ihm Usus geworden: „Ich fühle mich in der Rennhocke mit Airbag wohler als in den Jahren ohne Airbag. Ich habe das Gefühl, dass sich meine Position damit schöner schließt.“

Eine Idee kommt von ORF-Experte Hans Knauß: „Der Abfahrtssport entwickelt sich seit Jahren in eine viel zu schnelle Richtung, deshalb müssen wir immer noch mehr schwere Verletzungen registrieren. Wenn in Zukunft alle Athleten den Airbag desselben Ausrüsters tragen, könnte man sich gemeinsam mit den Herstellern der Rennanzüge auf ein Produkt einigen, das die Luft nicht abweist, sondern aufsaugt und damit das Tempo um fünf Kilometer pro Stunde reduziert. Das würde einiges zu einer größeren Sicherheit der Athleten beitragen.»

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