Immer mehr Angriffe

Zehn einfache Tipps für mehr Sicherheit am Mac

Elektronik
21.04.2012 11:00
Über hundert Millionen Menschen weltweit nutzen Mac OS X. Bisher hielten sich einige davon allein durch die Tatsache, auf Windows zu verzichten, für sicher vor Malware und sonstigen Hackerangriffen. Weit gefehlt, wie diverse Angriffe auf Macs in den vergangenen Wochen gezeigt haben. Die Sicherheitsexperten von Kaspersky Labs haben daher zehn einfache Tipps zusammengestellt, die für mehr Sicherheit am Apple-Computer sorgen.

Seit September vergangenen Jahres sind Mac-OS-X-Nutzer verstärkten Malware-Angriffen ausgesetzt, einen wahren Boom gebe es seit März 2012, berichtet Kaspersky-Experte Costin Raiu in einem Blogeintrag. Demnach habe das Unternehmen seit Anfang April fast 700.000 infizierte Macs identifiziert - und die Zahl könnte sogar noch höher liegen.

Um solche Probleme zu verhindern, gibt Raiu zehn einfache Tipps:

1. Nicht-Admin-Zugang nutzen
Der übliche Zugang auf Mac OS X ist jener als Administrator. Dies kann Malware ausnützen, etwa für sogenannte Drive-by-Downloads, bei denen Schädlinge quasi nebenbei heruntergeladen werden, ohne dass der Nutzer etwas anklickt. Für alltägliche Aktivitäten empfiehlt sich daher, einen eigenen Account ohne Admin-Rechte anzulegen und zu nützen. Als Administrator sollte man sich nur einloggen, wenn man die Zugriffsrechte tatsächlich benötigt.

2. Auf anderen Webbrowser umsteigen
Kaspersky empfiehlt Mac-Nutzern Googles Chrome als Webbrowser. Dieser erhalte zum Beispiel wesentlich öfter Updates als Apples eingebauter Safari. Außerdem verfüge er über eine eigene Sandbox, also einen isolierten Bereich, und eine Sandbox-Version des Flash-Players - dies sei ein signifikantes Hindernis gegen das Ausnützen von Schwachstellen. Zudem werde Chrome im Hintergrund automatisch auf den neuesten Stand gebracht. Der Nutzer solle darauf achten, den neuen Browser als Standard einzustellen.

3. Flash Player deinstallieren
Adobes Flash Player sei ein übliches Ziel für Hacker, die die Kontrolle über den Rechner übernehmen wollen, so Kaspersky. Besonders alte Versionen des Flash Players stellten ein enormes Risiko dar. Nutzer sollten daher den Flash Player deinstallieren, am besten mit einem Tool von Adobe.

4. Java nicht mehr verwenden
Auch Java stelle ein bevorzugtes Ziel für Hacker dar, die Malware installieren wollen, warnt Raiu. Apple erlaube dem Java-Hersteller Oracle zudem keine automatischen Updates, sondern liefere diese - üblicherweise Monate später - selbst. Mac-Nutzer seien daher viel länger von Sicherheitslücken bedroht als Windows-User. Kaspersky empfiehlt daher die komplette Deinstallation. Dies kann der Nutzer unter Programme - Dienstprogramme - Java-Einstellungen tun (Häkchen entfernen).

5. Rasch updaten
Viele der Angriffe auf Mac OS X in letzter Zeit machten sich veraltete Software zum Vorteil, beschreibt Raiu. Daher sollten beispielsweise Nutzer von "Office for Mac 2008" unbedingt so schnell wie möglich auf die 2011-Version updaten. Gleiches gelte für andere Updates.

6. Passwort-Manager gegen Phishing-Attacken nutzen
Im Gegensatz zu Windows verfügt Mac OS X über einen eingebauten Passwort-Manager, der unter Programme - Dienstprogramme - Schlüsselbundverwaltung zu finden ist. Nutzer sollten diesen nützen, um einmalige, starke Passwörter zu verwenden - merken muss er sie sich dank des "Schlüsselbunds" nicht.

7. IPv6, AirPort und Bluetooth abschalten
Werden Verbindungen wie IPv6, AirPort oder Bluetooth nicht benötigt, sollten Nutzer sie über die Netzwerkeinstellungen abschalten, rät Raiu, schließlich dienten auch sie Hackern als Angriffspunkt.

8. Daten verschlüsseln
Mit "FileVault" verfügt Mac OS X über eine Software zur Verschlüsselung persönlicher Daten. Seit dem Lion-Betriebssystem ist zudem eine verbesserte Version, bekannt als "FileVault 2" an Bord. Die Verschlüsselung helfe, den gesamten Festplatteninhalt zu schützen - zum Beispiel, falls der Laptop gestohlen werde, so Kaspersky.

9. Adobe Reader updaten
Der Adobe Reader sei eines der beliebtesten Ziele von Cyberkriminellen, erst die Version 10 bzw. X sei deutlich sicherer als ihre Vorgänger, warnt der Sicherheitsexperte im Blog. Man solle daher sicherstellen, immer die neueste Version installiert zu haben.

10. Gute Sicherheitssoftware installieren
Die Mär, Mac-Nutzer seien vor Viren, Malware und sonstigen von Hackern verbreiteten Widrigkeiten sicher, ist widerlegt. Daher sollten auch Mac-User eine gute Sicherheitssoftware installieren, legt Kaspersky ans Herz. Möglichkeiten hierzu gibt es zur Genüge, gratis ist zum Beispiel Software von Avira, Sophos oder avast! (Beta-Version) zu haben. Kostenpflichtige Angebote gibt es darüber hinaus bei Kaspersky selbst, McAfee, Norton oder Bitdefender.

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