In diesem Jahr wurden bereits 26 Frauen getötet. Jede sechste Frau erlebt Gewalt in der Partnerschaft. Die Politik setzt nun einen Meilenstein beim Gewaltschutz. Es werden zwei Gewaltambulanzen eingerichtet - eine in Wien für den Osten und eine in Graz für den Süden, kündigte Frauenministerin Susanne Raab in der „Krone“ an.
Diese Ambulanzen sind deswegen wichtig, weil Opfer von Gewalt dort betreut, beraten und Beweise gesichert werden.
„Die Aufnahme in der Ambulanz muss aber nicht sofort zu einer Anzeige führen. Das ist besonders wichtig, weil gerade sexuelle Gewalt ein traumatisches Erlebnis ist und Frauen oft mehr Zeit brauchen, bis sie sich für eine Anzeige entschließen.“
Ein zweites wichtiges Anliegen ist Raab die Erhöhung der Verurteilungsrate bei körperlicher und sexueller Gewalt. Diese liege derzeit unter zehn Prozent.
„Der Grund dafür sind oft fehlende Beweise, das wollen wir verbessern. Die Gewaltambulanzen werden einen Beitrag dazu leisten. Wir wollen nicht nur Opfer schützen, sondern auch die Täter hart bestrafen“, so Raab. Frauen dürfen nicht da Gefühl haben, dass eine Anzeige zu nichts führe.
Wichtig sei auch der Ausbau der Beratungsstellen, der bereits begonnen hat und die Bewusstseinsbildung. „Wir sehen an den Daten, dass sich nur die wenigsten Opfer von Gewalt vor der Tat an Beratungsstellen wenden.“ Bei den getöteten Frauen „ist das die absolute Minderheit“.
„Gewalt zu erfahren, ist oft mit Scham behaftet, dennoch will ich Frauen ermutigen, sich beim ersten Anzeichen von Gewalt Hilfe zu holen.“
Man sei bemüht, das Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es ein flächendeckendes Netz an Beratungs- und Hilfestellung gebe. Als Risikofaktoren für Gewalt bei Männern nennt die Ministerin psychische Erkrankungen, Sucht und Migrationshintergrund.
Aus Sicht der Frauen sei es wichtig, finanziell unabhängig zu sein, um eine Gewaltbeziehung beenden zu können.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.