Bei Krk denken viele an den Sommerurlaub. Doch David Hofer eroberte die Insel in Kroatien zuletzt zu Fuß - am Pilgerweg. In dreieinhalb Tagen legte der 55-Jährige 154 Kilometer zurück, wurde dabei sogar einige Zeit auch von einem Esel begleitet. Der Welser über die Wirkung des Sich-auf-den-Weg-machens.
„Irgendwann ist auch der letzte Gedanke gedacht. Dann geht die Atmung mit dem Schritt und der Schritt mit der Atmung einher“, sagt David Hofer.
Von einem Flow-Zustand, in dem er sich beim Gehen befindet, spricht der 55-jährige Welser, der auch im Alltag viele Wege zu Fuß erledigt - immer mit einem Rucksack auf dem Rücken, der die wichtigsten Dinge beinhaltet.
Das Weitwandern ist Ausgleich, hilft beim Sortieren von Gedanken. „Es richtet mich auf“, erzählt Hofer, der Geschäftsführer der Organisation LIFEtool in Linz ist und zum 50. Geburtstag von Florenz nach Rom ging.
Fünf Jahre später kann es sein, dass man ihn zu Fuß zwischen Linz, Passau und Salzburg trifft. „Ich gehe zu jeder Jahreszeit“, so Hofer, der zuletzt dort unterwegs war, wo andere nur an Sommer und Badeurlaub denken.
154 Kilometer in dreieinhalb Tagen
154 Kilometer war er am Camino Krk unterwegs, einem erst 2019 markierten Pilgerweg um die kroatische Insel in der Kvarner Bucht. Dreieinhalb Tage benötigte er für die Distanz samt den 2610 Höhenmetern - Blasen an den Füßen inklusive.
Bei Tagesetappen mit mehr als 40 Kilometern mussten Abschnitte auch im Dunkeln zurückgelegt werden. Die Stirnlampe hatte Hofer allerdings beim Ladevorgang zu Hause vergessen. „Es geht auch ohne. Die Sterne sind hell genug, man wird außerdem sensibler. Ging’s gar nicht, hab’ ich die Taschenlampe beim Handy aktiviert“, so jener Mann, der die Quartiere vorab gebucht hatte: „Ziele stecken, Ziele erreichen - das verbinde ich mit Pilgern.“
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