„Waren oft uneinig“
Kissinger-Tod: Biden zögerte lange mit Reaktion
Auffällig spät hat US-Präsident Joe Biden auf das Ableben des früheren Außenministers Henry Kissinger reagiert. Die Würdigung fiel auch denkbar knapp aus.
Fast 24 Stunden nach Bekanntwerden des Todes meldete sich Biden und würdigte Kissinger für seinen „scharfen Intellekt“. „Im Laufe unserer Karriere waren wir uns oft nicht einig. Und oft stark“, schrieb der 81-Jährige. Auch lange nach seinem Ausscheiden aus der Regierung habe Kissinger seine Ansichten und Ideen in die wichtigsten politischen Diskussionen über mehrere Generationen hinweg eingebracht.
Zuvor war bereits in der täglichen Pressekonferenz des Weißen Hauses die Frage aufgekommen, warum sich Biden noch nicht zum Tod des Außenpolitikers geäußert hatte. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte, man solle da nichts hineinlesen. Auch er betonte, dass nicht alle mit Kissingers Ansichten übereingestimmt hätten.
Scharfe Kritik an Bidens Außenpolitik
Im Hinterkopf hatte Biden beim Verfassen seiner Beileidsbekundung wohl auch die scharfe Kritik Kissingers an manchen außenpolitischen Entscheidungen des amtierenden Staatschefs - darunter auch den Abzug der US-Truppen aus Afghanistan. Im Juni hatte sich Kissinger in einem Interview mit der „New York Post“ verbittert darüber gezeigt, dass er von jedem US-Präsidenten ins Oval Office eingeladen worden sei - bis auf Biden.
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