Vom Au-pair-Mädchen seiner beiden Söhne wollte ein 72-jähriger Tiroler Unterwäschefotos erpressen und landete dafür nun in Innsbruck vor Gericht. Dort gab sich der Mann äußerst kleinlaut und kam mit einer Diversion davon.
„Sie war wie eine Tochter für mich“, betonte der 72-Jährige am Landesgericht sichtlich nervös und mit zittriger Stimme. Für diese Aussage erntete er aber irritierte Blicke des Staatsanwaltes. „Ich hoffe, Sie würden Ihre Tochter nicht nach Fotos in Unterwäsche fragen“, meinte der öffentliche Ankläger.
Mädchen auch verleumdet
Im Zorn hatte der Tiroler dem aus Madagaskar stammenden Au-pair-Mädchen nämlich per WhatsApp gedroht, beim AMS zu ihrem Nachteil zu intervenieren sowie ihr Visum sperren zu lassen, als sie ihm keine Unterwäschefotos schicken wollte. Zudem behauptete er vor der Polizei, dass das Kindermädchen seiner beiden Söhne den Nachrichtenverlauf manipuliert habe.
Späte Reue und Einsicht
„Es tut mir leid, ich habe Grenzen überschritten und weiß nicht, wie und warum das passieren konnte“, zeigte der Mann vor Gericht Reue. Er habe ihr „nur helfen wollen“, zumal die ausgebildete Krankenschwester „in Österreich bleiben wollte“ und dank seiner „Netzwerke“ an der Klink anfangen hätte können. Doch dazu kam es nicht mehr.
Geldbuße verhängt
Richter Norbert Hofer bot dem 72-Jährigen schließlich eine Diversion mit 1750 Euro Geldbuße an, was er auch dankend annahm. Das Verfahren könnte aber seine Fortsetzung finden, denn der Staatsanwalt sprach sich dagegen aus.
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