Seit 13 Jahren erschüttern Aufnahmen das Land. Ein Überblick. Das Ibiza-Video ist allen noch in bester Erinnerung. Auch vergangene Woche dominierte eine heimliche Aufnahme von Christian Pilnacek die Politik. Über Tonband- oder Video-Aufnahmen stolperten Spitzenpolitiker schon mehrfach. Hier ein Überblick der spektakulärsten Fälle abseits von Ibiza.
Ex-ÖVP-Innenminister Ernst Strasser wurde 2011 ein Video zweier Journalisten zum Verhängnis. Die Lockvögel hatten Strasser 100.000 Euro geboten, wenn er in ihrem Sinne Einfluss auf die EU-Gesetzgebung ausübe. Die Videos führten zu einer Haftstrafe.
Eine Tonbandaufnahme löste im Jänner 2010 ein politisches Erdbeben aus. Im Mittelpunkt stand Kärntens Vize-Landeshauptmann Uwe Scheuch. Die Phrase „Part of the game“ wurde zum Synonym für Korruption.
Ex-Justiz-Sektionschef Christian Pilnacek wurde gleich zweimal aufgenommen. 2019 bei einer Dienstbesprechung. Damals fiel der viel zitierte Begriff „daschlogn“. Es war der Anfang vom Ende seiner Karriere. Im Sommer 2023 folgte die zweite Aufnahme, wo er mit der ÖVP abrechnete.
Auch Ex-Kanzler Sebastian Kurz bediente sich dieses Mittels. Im Herbst 2021, unmittelbar nach seinem Rücktritt, zeichnete er ein Telefonat mit Thomas Schmid auf. Er verwendete es, um Schmid als Lügner zu überführen.
Selbst im Karl-Heinz-Grasser-Prozess spielte ein Tonband eine Rolle. Zwar hörte man die Aufnahme nie, aber Zeuge Michael Ramprecht behauptete, dass Grasser-Freund Ernst Karl Plech ihm gegenüber von einem „abgekarteten Spiel“ beim Buwog-Deal sprach. Als Lebensversicherung habe Ramprecht alles aufgenommen.
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