Heikler Datenschutz

KI bei Versicherung: „Am Ende entscheidet Mensch“

Steiermark
18.11.2023 11:00

Die Merkur Versicherung aus Graz setzt mit einer eigenen Tochtergesellschaft verstärkt auf digitale Lösungen und künstliche Intelligenz. Heikel ist der Datenschutz: „Etwas Persönlicheres als die Krankengeschichte kann es kaum geben.“

Ein Unternehmen, das auf eine 225-jährige Geschichte zurückblickt, könnte gediegen seine lange Geschichte inszenieren. Die Grazer Merkur Versicherung geht einen anderen Weg und erfindet sich - trotz des stolzen Alters - seit einigen Jahren neu, will moderner und nahbarer wirken. Das zeigt sich auch in der Zentrale: Kapuzenpulli statt dreiteiliger Anzug, Fitnessstudio statt eichelgetäfelte Büros.

Seit drei Jahren gibt es im Unternehmen auch ein eigenes „Innovation Lab“, das sich mit den großen digitalen Themen der Zukunft beschäftigt. „Wir haben die Kultur von Start-ups übernommen: einfach ausprobieren, rasch entscheiden - und auch rasch verwerfen“, sagt Geschäftsführerin Daniela Pak-Graf. Mit Merkur stärkt freilich eine starke und stabile Muttergesellschaft den Rücken des zehnköpfigen Teams.

Daten als wahrer Schatz
Die Versicherungsbranche ist zwar traditionell, sie basiert und sitzt aber auf einem wahren Schatz, der heutzutage wertvoller denn je ist: Daten! Mit deren Verarbeitung beschäftigt sich das „Innovation Lab“.

Derzeit richtet sich der Fokus auf die Bereiche Marketing und Verkauf: Services und Produkte können zugeschnitten auf bestimmte Zielgruppen angeboten werden, die Kommunikation soll rasch und effizient rund um die Uhr möglich sein.

Keine völlig individuellen Versicherungen
Sind in naher Zukunft auch völlig individuelle Versicherungen denkbar? Da ist man zurückhaltend: „Es gilt der solidarische Gedanke, dass das Kollektiv den Einzelnen trägt“, betont Pak-Graf. Das Prinzip von Krankenversicherungen (in diesem Kerngeschäft ist Merkur Nummer 2 in Österreich), dass jene, die mit Gesundheit gesegnet sind, Kranke und Verletzte mitfinanzieren, soll nicht ausgehebelt werden.

Datenschutz setzt enge Grenzen
Heikel ist auch das Thema Datenschutz: „Etwas Persönlicheres als die Krankengeschichte kann es kaum geben“, sagt Harald Neubauer, Co-Geschäftsführer des Labs und bei Merkur für die Digitalisierung von Prozessen zuständig. Die datenschutzrechtlichen Leitplanken sind eng gesteckt - dennoch könne man sich ausreichend bewegen.

Auf jeden Fall eine stets größere Rolle spielt künstliche Intelligenz. „Die Daten bleiben aber immer bei uns, und die Entscheidungen werden am Ende immer Menschen treffen“, betont Neubauer.

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Die Daten bleiben aber immer bei uns, und die Entscheidungen werden am Ende immer Menschen treffen.

Harald Neubauer

Das Merkur Innovation Lab kooperiert auch mit anderen Firmen und Partnern, darunter den Geriatrischen Gesundheitszentren Graz im Bereich Pflege oder Joanneum Research. Der Fokus wird jedoch auch künftig auf dem Versicherungsgeschäft liegen.

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