In der Steiermark sind etwa 1000 Personen mit HIV infiziert, pro Woche kommt ein neuer Fall dazu. Die meisten Sorgen bereiten Personen über 40 Jahre. Das Bewusstsein soll nun wieder geschärft werden.
Weltweit leben 39 Millionen Menschen mit HIV, österreichweit sind es 9000, in der Steiermark 1000 - wobei jährlich etwa 50 Neudiagnosen zu verzeichnen sind. „Das heißt, dass wir im Durchschnitt pro Woche immer noch eine Person finden, bei der eine HIV-Infektion zum ersten Mal festgestellt wird“, gibt Manfred Rupp, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Steiermark, zu bedenken. „Das größte Problem bleiben späte Diagnosen, die in ländlichen Gebieten häufiger sind.“
Jugend agiert vorbildlich
Besonders davon betroffen sind die über 40-Jährigen. Die Jugend hingegen agiere vorbildlich und gehe mit der sexuellen Gesundheit verantwortungsvoll um. „Sie schützen sich und lassen sich testen. 90 Prozent der Jugendlichen verwenden beim ersten Sexualkontakt ein Kondom.“
„Wir müssen das Bewusstsein und das Wissen im Kampf gegen HIV und Aids schärfen und nicht den Mantel des Schweigens darüber hüllen“, appelliert Gesundheitslandesrat Karl-Heinz Kornhäusl. Denn das Thema sei ein bisschen aus dem Bewusstsein verschwunden. Die Folge ist ein Anstieg von Neuinfektionen, insbesondere nach den Corona-Lockdowns. Da gelte es gegenzusteuern. „Wir brauchen hier dringend eine Trendumkehr“, betont Kornhäusl, selbst Arzt.
Gut behandelbar, kaum Einschränkungen
HIV ist heute gut behandelbar, vor allem, wenn eine Infektion früh entdeckt wird. Die Therapie kann die Anzahl der Viren so weit senken, dass HIV-Positive eine durchschnittliche Lebenserwartung und kaum Einschränkungen haben.
Die Aids-Hilfe Steiermark ruft zum anonymen und kostenlosen Testen auf und geht auf Bezirkstour. Am Montag, 27. November, besteht im sozialpunkt.süd in Deutschlandsberg von 16 bis 19 Uhr die Gelegenheit dazu, betont Bürgermeister Josef Wallner.
Josef Fürbass, Kronen Zeitung
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