Für die Kunden der drei größten Fernwärmeanbieter des Landes ist heuer eine Preisbremse in Kraft getreten - statt um bis zu 106 Prozent sind die Preise nach Einschreiten von Landesrat Stefan Kaineder maximal um acht Prozent gestiegen. Jetzt fordert der Grünen-Politiker die Bremse für ganz (Ober)Österreich.
Preissteigerungen bei Fernwärme um bis zu 106 Prozent standen im Sommer bei Energie AG, Linz AG und der Welser eww im Raum. Ein seit 2015 in Oberösterreich angewendetes Rechenmodell hätte diese Preisexplosion ergeben. Konsumentenschutzlandesrat Stefan Kaineder zog die Reißleine und handelte mit den drei Energieversorgern eine maximale Preissteigerung um acht Prozent aus.
Preisregelung an Länder delegieren
Jetzt will Kaineder mehr: Nicht nur die Kunden der drei großen Konzerne sollen von der Preisbremse profitieren, sondern alle Fernwärmebezieher in Oberösterreich. Dazu braucht es aber ein Eingreifen des zuständigen Ministers Martin Kocher (ÖVP). Der kann per Verordnung die Preisregelung für die Fernwärmemonopole an die Länder delegieren. Für Energie AG, Linz AG und eww hatten das Kochers Vorgänger bereits getan.
Rund 40 Fernwärmelieferanten in OÖ
Kocher müsse nun „die Delegation der Preisregelung auf alle Fernwärmebetreiber ausweiten, da es viele Anbieter und weitere Versorgungsgebiete gibt, die nicht umfasst sind“, fordert Kaineder. Konkret gibt es laut Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen hierzulande insgesamt rund 40 Fernwärmelieferanten
„Auch bundesweit ist es dringend notwendig, die gesetzlichen Möglichkeiten zu nutzen, damit jene, die sich ihr Heizsystem nicht aussuchen können, nicht möglichen Preisexplosionen ausgesetzt sind“, geht Kaineder sogar noch weiter. Er sieht Oberösterreich hinsichtlich der Preisbremse bei Fernwärme als Pionier: „Gerne teilen wir unsere Erfahrungen mit dem Bundesminister und den jeweiligen Verantwortlichen in den Ländern.“
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