Sieben Jahre danach

Gewalt-Demo am Brenner: Rädelsführer aufgespürt

Tirol
02.11.2023 07:00

Sieben Jahre nach den gewalttätigen Ausschreitungen von 600 Chaoten an der historischen Grenze ist die Flucht eines bekannten Anarchisten (37) nun zu Ende. Er wurde zwar verurteilt, tauchte dann aber unter falschem Namen unter. 

Die haarsträubenden Bilder sorgten über Tirol hinaus für Entsetzen: Am 7. Mai 2016 liefern sich rund 600 teils gewaltbereite Linksextreme eine Schlacht mit der Polizei am Brennerpass. Steinwürfe, Tränengas, Rauchbomben und Verfolgungsszenen bis in die Wälder hinauf prägen den denkwürdigen Tag. Motto der unangemeldeten Demonstration: weg mit den österreichischen Grenzkontrollen!

13 Verhaftungen und 17 verletzte Polizisten
Am Ende verhaften die Carabinieri 13 Übeltäter, darunter zwei Österreicher. 17 italienische Polizisten werden verletzt, zwei davon schwer. Der damalige LH Günther Platter lässt tags darauf wissen: „Ich bin schockiert über das Ausmaß der Gewalt.“

Die Mühlen der Justiz mahlen in der Folge langsam, doch die Staatsanwaltschaft Bozen macht ihre Arbeit und wertet akribisch das Bild- und Videomaterial aus. Bei einem Prozess gegen 63 Angeklagte werden im Mai 2021 insgesamt 166 Jahre, ein Monat und fünf Tage Haft verhängt.

Bekannt unter Pseudonym „Stecco“
Verurteilt wird auch der bekannte Anarchist und Rädelsführer am Brenner, Luca D. Der 37-Jährige aus Triest entzog sich allerdings durch Flucht der Justiz. Er war durch die Veröffentlichung zahlreicher anarchistischer Schriften bekannt und galt als einer der führenden Köpfe der Szene im Trentino – unter dem Pseudonym „Stecco“.

Der italienischen Spezialeinheit NOCS gelang es nun, den seit zwei Jahren auf der Flucht befindlichen Mann zu verhaften. Er war in Bordighera in der Provinz Impera untergetaucht. Vorangegangen waren komplexe Ermittlungen, Luca D. hatte einen falschen Ausweis. Haftstrafen von drei Jahren und sechs Monaten sind laut italienischen Medien ausständig.

Ort Brenner wappnet sich mit Videoüberwachung
Der Grenzstein beschmiert, die italienische Fahne gestohlen - der Ort Brenner mit der historischen Grenze kämpft auch in jüngster Zeit mit politischen Störmanövern, auch wenn sie selten so arg wie 2016 ausfallen. Der Gemeinderat beschloss nun die Installierung von Überwachungskameras an neuralgischen Stellen.

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