Das Fahrzeug fährt an die Rückseite des Krankenhauses, ein Esel wird abgeladen und zu einem der kleinen Vorgärten geführt. Hier wartet Maria im Krankenbett. Voller Wehmut umarmt sie ihren grauen Freund ein letztes Mal, riecht ihn, spürt ihn, küsst ihn. Abschied nehmen.
In modernen Palliativstationen, die in ganz Österreich entstehen, wird Nähe durch ein kurzes Konzert des Chors, eine Berührung der Urenkerl, eine Hochzeit am Ende der Zeit möglich. Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Menschen starben in ihrer vertrauten Umgebung, wurden zu Hause aufgebahrt, wir Kinder waren dabei. Der Tod war Teil unseres Lebens.
Im Lauf der Jahrzehnte hat sich das stark verändert, Sterben wurde vielfach in Pflegeheime und Spitäler verlegt, damit immer stärker zum Tabu. Nun beginnt sich dies auch dank der Hospizbewegung wieder zu verändern. Schon in Schulen gibt es Bewusstseinsbildung, Angehörige werden durch „Letzte-Hilfe-Kurse“ gestärkt, moderne Palliativabteilungen ermöglichen für besondere Situationen Betreuung durch speziell ausgebildete Mitarbeiter.
Es ist gut, dass nun Vollausbau und Finanzierung stationärer Hospize und mobiler Hospiz- und Palliativteams gesetzlich beschlossen sind. Viele in den Spitälern und Pflegeheimen leisten für die letzte Lebensphase Besonderes, die Palliativbewegung ist eine wichtige Ergänzung - hospiz.at.
Den letzten Weg zu erleichtern, ist ein Menschenrecht.
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