42 Personen sind vergangenen Sommer bei dem Frequency Festival und am Electric Love dem Aufruf von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) gefolgt und haben sich ein Tattoo stechen lassen - in der Hoffnung, damit ein Klimaticket zu gewinnen. Dabei soll der Tätowierer ordentlich abgecasht haben. Für die bescheidenen Schriftzüge soll er fast 19.000 Euro erhalten haben.
Es war einer der großen innenpolitischen Aufreger im Sommer: Wer sich bei einem Festival ein Klimaticket-Motiv stechen ließ, konnte ein Öffi-Ticket für ein Jahr gewinnen. Dafür waren extra 33 Motive entworfen worden. Die grüne Ministerin schaute höchstpersönlich am Frequency vorbei und trug dabei ein „Fake-Peckerl“.
Insgesamt soll sich die Aktion, die nur sehr bescheidenen Anklang fand, mit 22.999,30 Euro zu Buche geschlagen haben, wie der Homepage des Nationalrats zu entnehmen ist - das macht bei nur 42 Stück 547 Euro pro Tattoo.
Ordentlich profitiert hat anscheinend der Tattoo-Künstler, der ganze 18.882 Euro verdient haben soll. Der Rest ging demnach an die Agentur Jung von Matt, die für nahezu alle Werbeaktionen der Grünen verantwortlich ist. Eine Wiederholung des polarisierenden Angebots ist demnach derzeit nicht geplant.
40 Prozent der Unter-35-Jährigen sind tätowiert
Gewessler begründete die Kampagne mit dem Titel „Die Aktion geht unter die Haut“ damit, dass man beim Thema Mobilitätswende insbesondere junge Erwachsene ansprechen wolle. Mehr als 40 Prozent der Unter-35-Jährigen in Österreich hätten zumindest ein Tattoo. Die Nationalratsabgeordnete Julia Herr (SPÖ) sprach diesbezüglich von einer „Schnapsidee“, bei der junge Menschen buchstäblich ihre Haut zu Markte tragen müssen, um sich 1000 Euro zu sparen.
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