Den Vöcklabrucker Grünen stößt der Bodenverbrauch im Bezirk sauer auf. Sie appellieren an Bürgermeister und Gemeinderäte sorgsam mit der Flächenversiegelung umzugehen. Weil aber die Regauer Grünen der Umwidmung von 35.000 Quadratmetern Grünland in Betriebsbaugebiet zustimmen, spricht die ÖVP von Scheinheiligkeit.
Ein massives Versiegelungsproblem orten die Grünen im Bezirk Vöcklabruck. 7,9% der verfügbaren Flächen für Landwirtschaft, Verkehr und Wohnbau seien schon zubetoniert. Abgesehen von Linz, Wels und Steyr weisen nur die Bezirke Gmunden (11%) und Linz-Land (9,1%) eine höhere Quote auf.
Land wird für Entwicklung verantwortlich gemacht
„Für diese negative Entwicklung ist das Land maßgeblich mitverantwortlich, weil es immer wieder zum Teil höchst umstrittene Umwidmungen von Grünland in Bauland genehmigt“, kritisiert der grüne Bezirkssprecher Michael Hörmandinger. Da ein wirksames Raumordnungsgesetz nicht in Sicht sei, appellieren er an die Bürgermeister und Gemeinderäte, mit dem Bodenverbrauch verantwortungsvoll umzugehen.
„Wasser predigen, Wein trinken“, meint dazu die Regauer VP. Während sich die Schwarzen kürzlich gegen ein Betriebsbaugebiet in der Gemeinde ausgesprochen haben, stimmten die Grünen mit FP und SP für die Umwidmung von 37.000 Quadratmetern Grünland in Betriebsbaugebiet. „Natürlich hatten wir Bauchweh bei der Abstimmung. Es wäre naiv, völlig auf Firmenansiedelungen zu verzichten. Wir brauchen die Kommunalsteuer, und schlussendlich haben wir einen sehr guten Kompromiss erzielt“, meint Grünen-Gemeindevorstand Michael Reisecker.
Zustimmung mit Auflagen verbunden
Vereinbart wurde, dass alle Firmen PV-Anlagen haben müssen, in der Nacht das Licht abgedreht wird, genügend Grünflächen geschaffen werden. „Außerdem ist das Areal statt 5,5 nun 3,7 Hektar groß.“ Zur ÖVP-Kritik sagt er: „Sie war ursprünglich auch fürs Projekt. Als sie sah, dass es eine Mehrheit im Gemeinderat gibt, schwenkte sie um und hängt uns nun den schwarzen Peter um.“
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