Drama im Mittelmeer

Flüchtlingsboot dockt an Kreuzfahrtschiff an

Ausland
03.10.2023 09:16

Die Urlaubsidylle von Mittelmeertouristen ist Montagmittag auf dramatische Art unterbrochen worden. Ein Kreuzfahrtschiff wurde vor Sizilien zur Hilfe eines Flüchtlingsbootes in Seenot gerufen - die mit Dutzenden Menschen vollkommen überfüllte Segeljacht legte schließlich längsseits an der Aida Blu an.

Gegen 12 Uhr brach laut rtl.de Hektik auf der Aida Blu aus: „Unser Schiff wurde von den italienischen Behörden zur Rettung eines Segelbootes in Seenot gerufen“, erklärte ein Aida-Sprecher gegenüber dem Sender. 

Flüchtlinge wurden mit Getränken versorgt
„Vor Ort entdeckte die Crew anstelle eines Segelbootes in Seenot eine Jacht, deren maximale Personenkapazität weit überschritten war“, berichtete das Unternehmen weiter. Das Boot legte schließlich an der Backbordseite des 252 Meter langen Kreuzfahrtkolosses an. Die etwa 40 Migranten wurden von der Crew betreut und mit Rettungswesten und Getränken versorgt.

Augenzeugen filmten das dramatische Manöver mit:

Urlauberin: „Flüchtlinge wohl schon länger in Seenot“
Das Spektakel wurde natürlich auch von den Touristen bemerkt. „Wir haben uns gefragt, nimmt der Aida-Kapitän sie an Bord? Darf er das überhaupt?“, berichtete eine Urlauberin. Es schien unklar, wie die Besatzung weiter vorgehen wird. „Ich hatte den Eindruck, dass die Menschen schon länger in Seenot waren“, so die Passagierin. Es seien ca. 40 Menschen auf dem Segelboot gewesen, unter ihnen auch Frauen und Kinder.

Die Flüchtlinge wurden schließlich nicht auf die Aida Blu gelassen. „Die Menschen auf dem Schiff waren nicht in akuter Lebensgefahr. Die Situation war jederzeit unter Kontrolle“, erklärte der Aida-Sprecher. Nach einiger Zeit traf die italienische Küstenwache ein und übernahm das Segelboot. Die Augenzeugin wird den Vorfall wohl nicht so schnell vergessen: „Es ist schon krass. Da treffen einfach wie aus dem Nichts zwei Welten aufeinander. Wir hier auf dem Kreuzfahrtschiff und dort die armen Menschen, die nichts haben“, erklärte sie gegenüber RTL.

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