Odessa attackiert:

Rakete trifft Hotel von Österreichs Honorarkonsul

Ausland
25.09.2023 12:06

In der vergangenen Nacht hat Russland die südukrainische Stadt Odessa mit Raketen und Drohnen attackiert. Dabei ist unter anderem einer der auffälligsten Hotelkomplexe der ukrainischen Schwarzmeermetropole de facto zerstört worden, der dem Unternehmer und österreichischen Honorarkonsul in Odessa, Andrij Stawnizer, gehört.

Die ukrainische Luftwaffe hatte auf Telegram vor Angriffen mit Shahed-Drohnen, Kalibr-Raketen und Oniks-Marschflugkörpern gewarnt. Der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, rief die Einwohner der Hafenstadt und der Region dazu auf, sich in Sicherheit zu bringen und die Schutzräume nicht vorzeitig zu verlassen. In der gesamten Ukraine herrschte in der Nacht vorübergehend Luftalarm. Insgesamt schoss die Ukraine laut Medienberichten 22 Drohnen und elf Marschflugkörper des Feindes ab. Dieser berichtete von ukrainischen Drohnenangriffen auf die völkerrechtswidrig besetzte Halbinsel Krim.

Der Hafenbahnhof und das Hotel „Odessa“ wurden bei den Attacken zerstört. Mehr als 20 Jahre lang hatte der postsowjetische Neubau des Hotels die Skyline des Hafens dominiert. In den letzten Jahren stand es jedoch leer und sein aktueller Besitzer, der Unternehmer und österreichische Honorarkonsul in Odessa, Andrij Stawnizer, wälzte große Pläne für die prominente Immobilie.

Dieses am Montag vom ukrainischen Rettungsdienst aufgenommene Foto zeigt, wie Einsatzkräfte den im Zuge eines Angriffs ausgebrochenen Brand im Hotel „Odessa“ löschen. (Bild: APA/AFP/UKRAINIAN EMERGENCY SERVICE/Handout)
Dieses am Montag vom ukrainischen Rettungsdienst aufgenommene Foto zeigt, wie Einsatzkräfte den im Zuge eines Angriffs ausgebrochenen Brand im Hotel „Odessa“ löschen.

„Wir werden alles wieder aufbauen“
„Das war mein Hotel, das Kempinski Odessa“, kommentierte Stawnizer am Montagvormittag auf Facebook die Zerstörungen im Hafen, die abgesehen vom 19-stöckigen Hotelbau auch das benachbarte Passagierterminal betrafen, jedoch keine Opfer forderten. Das Hotel sei zwar ein „Denkmal des Idiotismus und der Geschmacklosigkeit“ gewesen und da es ihm wie allen Odessiten nicht gefallen habe, habe er davon geträumt, es endlich umzubauen.

Trotz des laufenden Krieges seien diese Pläne vorangeschritten und er habe Partner gefunden, die mit ihm gemeinsam in das Areal investierten und für Odessa einen Hafenbereich nicht schlechter als in Barcelona oder Kopenhagen schaffen wollten. „Wir werden alles wieder aufbauen. Macht euch keine falschen Hoffnungen, ihr bösen Menschen (in Russland, Anm.)“, schrieb der seit 2014 als österreichischer Honorarkonsul amtierende Unternehmer.

Ukraine verstärkte Angriffe auf Krim
Das russische Verteidigungsministerium teilte in der Früh mit, dass vier unbemannte Fluggeräte über der Krim von der russischen Flugabwehr zerstört worden seien. Ob es durch die Angriffe Opfer oder Schäden gab, ist zunächst nicht klar. Die Ukraine hat jüngst ihre Angriffe auf die seit 2014 russisch besetzte Halbinsel verstärkt. Am Freitag gelang ihr ein Treffer im Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in der Stadt Sewastopol.

Auch Russland kommt nicht zur Ruhe 
In der russischen Region Kursk wurden nach Angaben lokaler Behörden bei einem ukrainischen Drohnenangriff mehrere Privathäuser und ein Verwaltungsgebäude beschädigt. Auch die russische Region Belgorod wurde Ziel von Drohnenangriffen. Die beiden aus der Ukraine kommenden Fluggeräte seien aber zerstört worden, teilt die Regionalregierung mit. Von der Ukraine liegen keine Stellungnahmen vor.

Die russische Luftabwehr bekämpfte auch einen Drohnenangriff auf die russische Region Tula, die im Norden an die Region Moskau angrenzt. Laut RIA gab es nach vorläufigen Informationen bei dem Angriff weder Schäden noch Verletzte. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur TASS wurde der Flugverkehr an den zwei großen Moskauer Flughäfen Wnukowo und Domedowo eingeschränkt und Flüge umgeleitet.

Nach Angriff auf Krementschuk steigt Zahl der Verletzten 
Nach dem russischen Luftangriff in der zentralukrainischen Stadt Krementschuk stieg unterdessen die Zahl der Verletzten offiziellen Angaben zufolge auf mehr als 50. Unter den Verwundeten seien auch sechs Kinder sowie eine schwangere Frau, teilte der Militärgouverneur der Region Poltawa, Dmytro Lunin, am Sonntag auf Telegram mit. Neunzehn Menschen seien im Krankenhaus. Bei dem Angriff am Freitag war mindestens ein Mensch getötet worden.

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