Der SV Oberwart hat das Pub Dreieck als Vereinslokal gepachtet. Geöffnet ist aber - zum Missfallen der Gastronomie - für jeden Gast.
Es ist ein Faktum, dass kleine Gaststätten vor allem in ländlichen Regionen immer öfter Konkurrenz durch Vereinskantinen bekommen. Diese nagen nicht nur am Umsatz der Wirte, sondern auch die Bedeutung der Wirtshäuser als Treffpunkt im Ort geht dadurch verloren, schlägt die Wirtschaftskammer schon seit Jahren Alarm. In Oberwart geht ein Verein jetzt noch einen Schritt weiter und versucht sich künftig als richtiger Wirt. Der Fußballverein wird das Kultlokal Pub Dreieck mit 15. September übernehmen und auch betreiben.
„In erster Linie retten wir ein Kultlokal vor dem Aus und kommen damit sogar gesellschaftlichen Verpflichtungen im Ort nach“.
Gerhard Horn, Präsident des SV Oberwart
Bild: Klaus Loibnegger
Damit will man nicht der Gastro schaden, beteuert SVO-Präsident Gerhard Horn, sondern löse damit mehrere Probleme auf einen Schlag. „In erster Linie retten wir ein Kultlokal vor dem Aus und kommen damit sogar gesellschaftlichen Verpflichtungen im Ort nach“, erklärt Horn und meint weiter, dass „sich die Übernahme des Lokals zum aktuellen Zeitpunkt einfach richtig ergeben hat.“
Für den Verein selbst werde es nämlich immer schwieriger, genügend Personal für die Sportplatzkantine zu finden und gleichzeitig habe der vorherige Pächter des Dreiecks den Lokalbetrieb ohnehin nur als kurzes Gastspiel über den Sommer geplant. Als Verein werde man, versichert der Präsident, das Lokal natürlich auch in Zukunft unter Auflage aller gesetzlichen Verpflichtungen und als Ergänzung zur Sportplatzkantine führen. „Es gibt einen Geschäftsführer sowie angestelltes Personal und auch die Öffnungszeiten von Mittwoch bis Samstag bleiben bestehen“, versteht Horn kritische Stimmen aus der Gastro nicht. Hinter vorgehaltener Hand heißt es nämlich von vielen Gastronomen, dass es nicht sein dürfe, dass Vereine in Geschäftsfelder eindringen, die nichts mit ihrer Kernaufgabe zu tun haben.
„Es ist schon zu sagen, dass die Entwicklung in der Gastro - sei es die Teuerung oder der Fachkräftemangel - es dem klassischen Wirt immer schwerer machen, zu überleben“.
Matthias Mirth, Spartenobmann Stv. der Wirtschaftskammer
Bild: Jens Krauss
Für Wirtschaftskammer-Spartenobmann Stv. Matthias Mirth eine Befürchtung, die man seitens der Gastronomie verstehen muss, aber „werden die gesetzlichen Auflagen, zur Führung eines Gastrobetriebs eingehalten, dann gibt es nichts zu verurteilen“, allerdings, „ist schon zu sagen, dass die Entwicklung in der Gastro - sei es die Teuerung oder der Fachkräftemangel - es dem klassischen Wirt immer schwerer machen, zu überleben“. „Das Dreieck hat es davor gegeben und wird es auch in Zukunft geben, also sich die Frage zu stellen, dass wir jemanden die Gäste wegnehmen, stellt sich nicht“, kontert Horn.
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