Heute noch überleben, dann ist er nicht mehr vogelfrei, der Schadwolf vom Krippenstein. Die Abschussfrist läuft aus. Der Risikowolf von Unterweißenbach im Mühlviertel muss noch zehn Tage in Deckung bleiben, ehe auch er offiziell wieder geschützt ist und es Wilderei wäre, ihn zu erlegen.
Als wenn die beiden Isegrims wüssten, dass sie derzeit zum Abschuss freigegeben sind: Seit zweieinhalb Wochen gibt es weder von ihnen noch von Artgenossen Riss- oder Sichtmeldungen, nachdem diese zuvor fast täglich eintrudelten. So war etwa am 21. August in Neumarkt im Mühlkreis ein Schaf gerissen worden - und zwar nachweislich von einem Wolf.
Erfolg nicht eindeutig
Die Diskussion um den Herdenschutz in Oberösterreich, vor allem auf den Almen, wo heuer die Saison teilweise sogar schon früher beendet worden war, geht inzwischen weiter, und man ist auf der Suche nach neuen Ideen. Im Büro von Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger häufen sich Anfragen wegen eines Halsbandes für Schafe, das diese zu Wölfen machen soll. Diese Tarnung basiert auf der Idee, dass Wölfe Regionen meiden, in denen schon andere Artgenossen ihr Revier aufgeschlagen haben. Das Halsband, das Wolfs-Pheromone verteilt, ist eine Idee aus der Schweiz, und es gibt auch schon erste Versuche. Dabei zeigte sich, dass es zwar weiterhin Attacken auf die Schafsherde gab, allerdings nicht auf die Tiere, die so ein Halsband trugen.
Wenn die Frist abgelaufen ist, muss erst wieder etwas passieren, damit laut Verordnung wieder eine Genehmigung erteilt werden kann.
Michaela Langer-Weninger, Agrar-Landesrätin von OÖ (VP)
Es gab auch schon Versuche mit Elektroschock-Halsbändern, die von potenziellen Beutetieren getragen werden. Beißt ein Raubtier hinein, bekommt es einen Elektro-Schlag. Die Bänder haben sich aber nicht durchgesetzt. Elektrozäune wurden von Wölfen ebenfalls schon überwunden. Lamas, die sich bei Angriffen Raubtieren aktiv in den Weg stellen, in Schafsherden zu integrieren, blieb auch nur eine Idee.
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