Brisanter Deal

Kalaschnikow-Firma rüstet US-Polizei mit Waffen aus

Ausland
31.01.2012 20:31
Russland weitet seine Rüstungsexporte aus. Als jüngsten Erfolg feiert Kalaschnikow-Hersteller Ischmasch die Belieferung der Polizei mit halb automatischen Waffen. Brisantes Detail: Ausgerechnet Ordnungshüter der - sonst im Zusammenhang mit russischen Waffenlieferungen überaus kritischen - USA werden nun mit Schusswaffen vom Typ Saiga-12 (Bild) ausgerüstet. Angaben zum Umfang der Lieferungen und dem Vertrag wurden jedoch keine gemacht.

Ein entsprechender "beispielloser Vertrag" mit der US-Polizei wurde einer Sprecherin des Rüstungsunternehmens zufolge Mitte Jänner auf der internationalen Waffenmesse "Shot Show" in Las Vegas geschlossen. Eine erste Lieferung sei bereits erfolgt. Bislang sei die Waffe an keine andere Polizei im Ausland geliefert worden.

Waffe, die Gegner außer Gefecht setzt, aber nicht tötet
Mit der Saiga-12, die auf dem bekannten Sturmgewehr Kalaschnikow basiert, kann nach Angaben des Herstellers Munition abgeschossen werden, die den Gegner außer Gefecht setzt, aber nicht tötet. Es handle sich um die "ideale Waffe zur Aufrechterhaltung der Ordnung in städtischen Gebieten".

Von den Konkurrenten in ihrem Segment unterscheide sich die Saiga-12 durch eine zuverlässige Arbeit der Automatik, die ideale Genauigkeit der Laufherstellung und die hohe Trefferdichte beim 100-Meter-Schießen, die mit der der Kalaschnikow-Maschinenpistole vergleichbar sei, zitiert die russische Zeitung "Rianovosti" in ihrer Onlineausgabe aus der Pressemittteilung des Herstellers. Die Vorzüge der Schusswaffe demonstriert Ischmasch in einem achtminütigen Video.

Auch zentralamerikanische Länder, die früher ihre Aufträge nur über US-Vermittler abwickeln konnten, würden Ischmasch zufolge ein großes Interesse für Waffen zeigen. Wie der aktuellen Pressemitteilung zu entnehmen ist, seien bereits die ersten Aufträge für Direktlieferungen von Sport- und Jagdflinten nach Guatemala, Jamaika und andere Karibik- und Pazifikländer eingegangen.

Moskau hält an Waffenexporten nach Syrien fest
Russland gilt neben den USA als einer der weltweit größten Rüstungsexporteure. Seit 2000 hat Moskau seine Waffenausfuhren mehr als verdoppelt, zu den besten Kunden zählen China und Venezuela. Zuletzt hatten russische Waffenlieferungen an das Regime in Syrien im Wert von etwa 427 Millionen Euro für internationale Kritik gesorgt. Moskau hält jedoch am Verkauf von 36 militärischen Trainingsflugzeugen vom Typ Jak-130 fest.

"Es gibt keine internationalen Rüstungssanktionen gegen Syrien, daher kann Russland mit diesem Land umfassend militärisch zusammenarbeiten", sagte Alexander Fomin vom Verteidigungsministerium. Den Jak-Lieferungen werden nach Einschätzung des Moskauer Rüstungsexperten Igor Korotschenko weitere Verträge folgen. "Syrien wird eine Trainingsbasis für Piloten brauchen."

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