Sie kennen Lisi Hutter nicht? Vielleicht kennt sie aber Ihr Partner! Die 35-Jährige aus dem Ländle betreibt eine Agentur, mit der sie Privatpersonen, aber auch Prominenten oder Politikern Alibis verschafft. Nach Vorarlberg und Liechtenstein eröffnet sie am 14. September auch ein Büro in Wien.
Immer wieder hat man davon gehört, so wirklich glauben kann man es nicht: Aber die „Alibi Agentur“ der 35-jährigen Vorarlbergerin Lisi Hutter bietet genau das an, worüber bis hinauf in die höchsten Kreise meistens nur hinter vorgehaltener Hand getuschelt wird. Der Firmenname ist Programm und das bereits in Vorarlberg und Liechtenstein. Per 14. September expandiert sie in Richtung Osten, will in Wien ihren neuen Standort mit einem Einstandsfest im FashionTV-Club im ersten Bezirk feiern.
Alibi-Netzwerk mit rund 2000 Personen
Allerdings beziehen sich die Leistungen ihrer Agentur nicht nur auf Sexuelles. Die ausgebildete Emotions-Coachin sagt: „Es gibt in unserer Gesellschaft so derartig viele Bedürfnisse, die permanent verletzt werden, und genau dafür wollen wir stehen.“ Sie erzählt über Pranks, bei denen sie den Menschen immer streng nach Drehbuch zur Seite steht, oder Überraschungen, bei denen jemand ein Alibi braucht. Sie - seit 2018 ist sie im Geschäft - kann dabei auf ein Netzwerk von rund 2000 freiberuflich für ihre Agentur verfügbare Personen verweisen. Somit gibt‘s Alibis für jeden. Und das stets mit einer genauen Story - da ist alles wasserdicht.
Gerade Politiker brauchen beim Thema Schwul- und Lesbischsein oft Alibis.
„Alibi Agentur“-Chefin Lisi Hutter
Unter ihren Kunden befinden sich Ehepaare, ganz „normale“ Privatpersonen, aber auch Prominente, Schauspieler und sogar Politiker. Hutter nennt dabei freilich keine Namen, aber sie verrät uns trotzdem: „Gerade Politiker gehören beim Thema Schwul- und Lesbischsein zu unseren Kunden, können sich nicht so deklarieren, wie sie es vielleicht gerne würden, und benötigen Alibis.“ Doch manchmal sind es auch ganz banale Themen: „Wenn Prominente einfach eine ganz normale Freizeitaktivität machen wollen. Etwas Cooles, was aber wegen ihrer Bekanntheit nicht so leicht wäre und sofort auffallen würde.“
Treffen mit Kunden diskret und geheim
Weiters ist Lisi Hutter - bis jetzt hielt bei ihr noch jedes Alibi - sich sicher, dass es zwischen Ostösterreich und dem Westen Unterschiede gibt. „Ja, im Osten sind viel mehr Menschen, die Themen sind deshalb oft auch gleich viel komplexer als auf der anderen Seite des Landes.“ Übrigens, sie wird kein klassisches Geschäft mit verglaster Front und Mitarbeitern an Tischen sitzend eröffnen. „Nein“, sagt sie, „das kann man sich nicht wie ein normales Büro vorstellen. Oft werden das Geheimtreffen mit unseren Kunden sein, oder man spricht sich online.“ Freilich, gratis gibt‘s solche Services nicht. Ab 150 Euro gibt es ein Alibi, wobei es nach oben hin keinerlei pekuniäre Grenzen gibt. „Da kommt es auf den Fall an.“
„Gerade in Wien leben viele Menschen in einer Fake-Welt. Da gibt es viel zu tun“, sagt sie uns zuletzt und freut sich auf ihre künftigen Heldentaten in der Bundeshauptstadt. Klingt jedenfalls ganz danach, dass bei ihr auch hier künftig die Kasse kräftig klingeln könnte.
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