Zu langsam?

Wie viel Tempo Ausbau des Naturschutzes braucht

Oberösterreich
07.08.2023 11:20

Wie beim Klimaschutz gäb’s aus diversen Abkommen und Strategien ambitionierte Ziele auch beim Naturschutz, bezogen auf Flächen: Nämlich Unterschutzstellung von 30 Prozent der Landfläche Österreichs, davon ein Drittel mit strengem Schutz, bis zum Jahr 2030 - also in nur noch sieben Jahren. Den Grünen geht’s in unserem Bundesland viel zu langsam, und das - wie sie rügen - von niedrigem Niveau aus. 

„Der Anteil an Schutzgebieten in Oberösterreich beträgt derzeit rund 8 Prozent der Landesfläche, rund 4 Prozent der Landesfläche (die Summe aus Naturschutzgebieten und Nationalpark Kalkalpen) sind streng geschützt“, rekapituliert der grüne Landtagsabgeordnete Rudi Hemetsberger. Viel zu wenig, wie der Grün-Politiker meint.

Erst in 35 bis 40 Jahren ist‘s genug
Zugleich geht’s ihm viel zu langsam voran, wie er anhand einer Anfragebeantwortung von Naturschutzreferent Manfred Haimbuchner (FPÖ) darlegt: „Daraus geht hervor, dass wir das Ziel, 10 Prozent streng geschützte Flächen in Oberösterreich zu haben, beim derzeitigen Tempo erst in rund 35 bis 40 Jahren erreichen werden. Dabei brauchen wir die zusätzlichen Flächen dringend für unsere Biodiversität, also für die Aufrechterhaltung eines Artenreichtums bei Pflanzen und Tieren.“ Haimbuchner verweist auf bisherige Fortschritte. „In nur 10 Jahren sind in Oberösterreich 94.500 Hektar neue Schutzgebiete dazugekommen!“

Für die Natur steht‘s 10:1 
Ich will nichts relativieren, aber ein näherer Blick auf nackte Zahlen ist schon interessant, zumal ja immer wieder auch viel vom Flächenfraß die Rede ist (siehe auch die nächste Seite): Innerhalb von zehn Jahren wurden laut LH-Vize Manfred Haimbuchner (FPÖ) in Oberösterreich neue Naturschutzgebiete (unterschiedlicher Qualitätsstufen) im Gesamtausmaß von 94.503,92 Hektar ausgewiesen. Weitere 3500 Hektar sind im Umsetzung. 
Im selben Zeitraum betrug der sogenannte Flächenfraß in Oberösterreich, überschlagsmäßig berechnet mit 2,5 Hektar pro Tag, 9125 Hektar. Der Naturschutz gewinnt dieses Jahrzehnt-Duell um den Boden also mit ungefähr 10:1. 
Dieses „Torverhältnis“ kann gerne noch besser ausschauen. Aber man muss auch mal würdigen (was auch Hemetsberger in Ansätzen tut), dass mit Haimbuchner schon einiges weitergegangen ist.

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