Offizier machte „Abstecher“ in der Dienstzeit und wurde in eine andere Dienststelle versetzt. Andere Kollegen bekamen wegen weniger aber mehr Ärger. Jetzt rumort es in manchen Inspektionen und die Affäre scheint nicht so schnell vom Tisch, wie gehofft.
Die amourösen „Abstecher“ eines Innviertler Polizeioffiziers während der Dienstzeit haben ein Nachspiel. Aber ein noch größeres, als man glauben möchte. Denn auf vielen Dienststellen in Oberösterreich wird gemunkelt und gewettert, weil hier Ungleichbehandlung vermutet wird. Der Grund: Der ertappte hochrangige Führungsoffizier wurde „nur“ an einen anderen Schreibtisch versetzt und die Prüfung eines Disziplinarverfahrens eingeleitet, obwohl der Verdacht besteht, dass er das Fahrtenbuch des Dienstwagens mehrfach manipuliert haben soll.
Wurde Urkunde gefälscht?
Und ein Fahrtenbuch kann als Urkunde verstanden werden. Damit steht der Verdacht der Urkundenfälschung (Paragraf 223 Strafgesetzbuch) im Raum und die Strafdrohung liegt bei bis zu einem Jahr Haft oder 720 Tagessätze Geldbuße. Zuerst hieß es noch, die strafrechtlichen Vorwürfe seien vom Tisch, nun sollen sie doch genau geprüft werden.
Offen hinstellen traut sich keiner
In der Kollegenschaft herrscht ob der Vorgangsweise durchaus Unmut. Offen hinstellen will sich niemand, sonst droht Ungemach. Doch es seien bei der Führungsriege weniger beliebte Kollegen nach geringeren Fehlern härter rangenommen worden. Es wird von angedrohten und auch ausgesprochenen Suspendierungen berichtet, weil man am Dienstweg einen Gefallen tat und einen Umweg machte, um jemanden nach Hause zu bringen.
Kaffee als Geschenkannahme
Oder weil man einen Kaffee annahm, der im Dienst angeboten wurde. Oder erst heuer soll einer der ranghöchsten oö. Polizisten vorzeitig in den Ruhestand gedrängt worden sein, nachdem er im Dienst einen Unfall gebaut und diesen auch ordnungsgemäß gemeldet habe. Doch der Unfallort soll sich auch nicht auf der kürzesten Strecke vom Start zum Ziel befunden haben
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