Kritik aus Israel
Nun werden Tora und Bibel in Schweden verbrannt
Wohl als Reaktion auf eine öffentliche Koran-Verbrennung vor einer Moschee in Stockholm soll am Samstag nun eine ähnliche Veranstaltung vor der israelischen Botschaft abgehalten werden. Diesmal sollen aber eine Tora, die heilige Schrift des Judentums, und eine Bibel angezündet werden. Dies hat vor allem in Israel für Empörung gesorgt.
„Als Präsident des Staates Israel habe ich die Verbrennung des Korans verurteilt, der den Muslimen auf der ganzen Welt heilig ist, und es bricht mir jetzt das Herz, dass das gleiche Schicksal einer jüdischen Bibel, dem ewigen Buch des jüdischen Volkes, bevorsteht“, teilte Israels Präsident Yitzhak Herzog am Freitag mit.
Israels Außenminister: „Behörden sollen Kundgebung stoppen“
Die Polizei hatte zuvor einem Antragsteller die Bewilligung für die Kundgebung erteilt. Diese soll am Samstag vor der israelischen Botschaft in der schwedischen Hauptstadt stattfinden. Der Antragsteller soll die Kundgebung demnach als Reaktion auf eine Koran-Verbrennung vor der Stockholmer Moschee Ende Juni betrachten. Die Verbrennung der heiligen Schrift des Islams hatte unter Muslimen sowohl im Ausland als auch innerhalb Schwedens zu Ärger und Protesten geführt.
„Die Verunstaltung heiliger Texte zuzulassen ist keine Ausübung der Meinungsfreiheit, sondern eine offensichtliche Aufstachelung und ein Akt puren Hasses“, sagte Herzog weiter. Die ganze Welt müsse sich zusammenschließen und diese „abscheuliche Tat“ klar verurteilen. Israels Außenminister Eli Cohen sprach von einem „Hassverbrechen, das dem jüdischen Volk und jüdischen Traditionen schweren Schaden zufügen könnte“. „Ich appelliere an die schwedischen Behörden, diese schändlichen Akt zu verbieten“, so Cohen weiter.
Polizeisprecherin Carina Skagerlind präzisierte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, die Genehmigung beziehe sich nicht auf einen offiziellen Antrag, öffentlich die Tora und die Bibel zu verbrennen zu dürfen. Vielmehr habe die Polizei eine Versammlung genehmigt, bei der eine „Meinung“ zum Ausdruck gebracht werden solle. Dies sei „ein wichtiger Unterschied“.
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