Urlauberin rief Hilfe

Zehn Stunden in der Drachenwand herumgeirrt

Oberösterreich
01.06.2023 16:21

Noch einmal gut ausgegangen ist der Ausflug einer 34-jährigen Deutschen auf die Drachenwand in Mondsee. Nachdem sie sich verlaufen hatte, war sie insgesamt fast zehn Stunden unterwegs, bis sie von den Rettern endlich gefunden und unverletzt ins Tal gebracht wurde.

„Die Menschen realisieren oft nicht, dass sie in einer Notlage sind“, sagt David Landgraf von der Bergrettung Mondseeland. So auch eine Urlauberin (34) aus Deutschland, die beim Abstieg von der Drachenwand den markierten Weg verlassen hatte und zwei bis drei Stunden in die falsche Richtung marschiert war. Als sie den Fehler bemerkte, wollte sie zuerst noch zurückgehen, setzte dann aber doch gegen 18 Uhr einen Notruf ab - die Frau war da schon fast zehn Stunden unterwegs.

Verirrte nicht erreichbar
Die Bergretter aus Mondsee versuchten noch, die Deutsche telefonisch zu erreichen, da sie beim Notruf nur sehr ungenaue Angaben zu ihrem Standort machen konnte. „Leider hat sich das Handy der Urlauberin kurz nach dem Notruf ausgeschaltet, und wir konnten keinen Sprechkontakt zu ihr herstellen“, sagt Landgraf, der den Einsatz an seinem Hochzeitstag leitete. Wegen der unklaren Lage stiegen nicht nur vier Bergretter zur Suche auf, auch die Ortsstelle St. Gilgen und der Polizeihelikopter Libelle wurden in Bereitschaft versetzt.

Zitat Icon

Lieber einmal öfter Hilfe rufen und nicht warten, bis der Akku zu Ende ist. Oft kann der Standort per Handy versendet werden.

David Landgraf, Bergretter Dienststelle Mondseeland

Wege gekennzeichnet
Der Bergretter rät: „Alle Wege in den Bergen sind mit rot-weiß-roten Markierungen gekennzeichnet. Wer 20 Minuten lang keine Markierung sieht, sollte besser zu einem Ausgangspunkt zurückkehren.“ Die deutsche Urlauberin hatte Glück, traf am Berg eine ortskundige Einheimische. Gemeinsam stiegen die beiden Frauen ab und trafen gegen 19 Uhr auf die Bergretter, die sie dann sicher ins Tal brachten.

Tipps des Bergretters
Neben einer passenden Ausrüstung, Jause und Getränk hat der Ehrenamtliche folgende Tipps für Hobby-Alpinisten: sorgfältige Tourenplanung, Navigationsapps, Handy vor der Tour aufladen und den Alpinnotruf 140 einspeichern. Laut Einsatzbericht der oö. Bergrettung wurden im Vorjahr 586 Personen geborgen, 825 Bergretter und 45 Bergretterinnen waren über 6000 Stunden im Einsatz.

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