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Neue Arbeitschancen für beeinträchtigte Menschen

Politik
31.05.2023 11:40

„Viele Unternehmen bieten Menschen mit Beeinträchtigungen bereits eine Chance. Wir wollen, dass noch mehr Unternehmen diesen Vorbildern folgen und die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen in Arbeit weiter ausbauen“, kündigt Soziallandesrat  Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) an. Mit der Wirtschaftskammer wird erarbeitet, was konkret getan werden könnte.

Gemeinsam mit Betroffenen, den Trägern sowie Unternehmen will Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen in Arbeit weiter ausbauen. „Wer, wenn nicht Oberösterreich, als starkes Bundesland mit seiner Unternehmensvielfalt und sozialen Verantwortung, soll Menschen mit Beeinträchtigungen eine Perspektive am Arbeitsmarkt bieten?“, sagt Hattmannsdorfer. Gemeinsam mit WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer sollen bis Jahresende konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet werden.

Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten bei der Gärtnerei Bellaflora, zum Beispiel Herr Glasner Sebastian.
Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten bei der Gärtnerei Bellaflora, zum Beispiel Herr Glasner Sebastian.(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

Oberösterreich ist der Vorreiter
Schon jetzt gilt, Hattmannsdorfer zufolge: „Im Bundesländervergleich ist Oberösterreich Vorreiter bei der Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigungen und bei der Teilhabe am Arbeitsmarkt, diese Vorreiterrolle soll unter Beteiligung der zentralen Stakeholder weiter ausgebaut werden.“ Ziel ist die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen am Arbeitsmarkt zu verbessern, insbesondere die Beschäftigung direkt in Betrieben und die Vermittlung in den 1. Arbeitsmarkt.

Die Wünsche liegen auf der Hand
Basis für diesen Prozess sind eine Studie der Wirtschaftsuniversität Wien unter Personalverantwortlichen des Landes, sowie eine Befragung von Menschen mit Beeinträchtigungen, die derzeit beispielsweise in geschützten Werkstätten arbeiten. Letztere wünschen sich eine bessere Durchlässigkeit zwischen den unterschiedlichen Formen der Beschäftigung und im Bedarfsfall Rückkehr-Sicherheit in geschützten Bereich. Unternehmen wiederum müssen über die Möglichkeiten der Beschäftigung von beeinträchtigten Menschen besser aufgeklärt werden und wünschen sich eine fachliche Begleitung bei der Betreuung im Betrieb.

LR Wolfgang Hattmannsdorfer, LH Thomas Stelzer und WK-Präsidentin Doris Hummer präsentieren den Beteiligungsprozess „Inklusion und Arbeit“
LR Wolfgang Hattmannsdorfer, LH Thomas Stelzer und WK-Präsidentin Doris Hummer präsentieren den Beteiligungsprozess „Inklusion und Arbeit“(Bild: Land OÖ/Peter C.Mayr)

Vorbilder gibt es schon einige
Vorbilder unter den Unternehmen gibt es bereits, eines davon ist Fronius International. Volker Lenzeder, CIO Fronius International GmbH: „Fronius engagiert sich gemeinsam mit der Lebenshilfe Pettenbach seit mehr als 20 Jahren für Menschen mit Beeinträchtigung im Arbeitsleben. Wir nehmen Menschen in ihrer Gesamtheit wahr, respektieren Individualität und schätzen die daraus entstehende Vielfalt.“ Ähnlich ist es bei Bellaflora - siehe Linkbox.

Motivation für noch mehr Unternehmen!
„Menschen mit Beeinträchtigung können, am richtigen Arbeitsplatz eingesetzt, Hervorragendes leisten und sind daher ein wertvolles Potenzial für unsere Unternehmen“, sagt Präsidentin Hummer dazu. LH Thomas Stelzer bringt das Anliegen so auf den Punkt: „Es ist uns wichtig, dass Menschen mit Beeinträchtigung in Oberösterreich einen Platz in der Mitte der Gesellschaft haben. Unternehmen, die Menschen mit Beeinträchtigung eine Teilhabe am Arbeitsmarkt bieten, erfüllen eine wichtige Aufgabe für das Miteinander in Oberösterreich. Wir wollen daher noch mehr Unternehmen motivieren und ermutigen, Menschen mit Beeinträchtigung einen Arbeitsplatz zu bieten.“

„Bemühungen sind dringendst nötig“
„Wir müssen Menschen mit Behinderung verstärkt in Jobs bringen, ihnen den Weg in den Arbeitsmarkt ebnen und sie dort integrieren. Bemühungen dafür sind löblich und dringendst nötig“, sagt Grün-Abgeordnete Ulrike Schwarz dazu. Und sie ergänzt: „Denn noch immer ist der Weg in den Arbeitsmarkt für die Betroffenen steinig und hürdenreich.“ Ihre Forderungen daher: „Wir brauchen erstens mehr inklusive Ausbildungsangebote sowohl in der Lehre als auch in den Berufsbildenden Schulen.  Bedarfsorientiert, mit entsprechender Ausstattung und geschultem Personal. Zweitens müssen wir für eine echte Durchlässigkeit des Arbeitsmarktes sorgen, damit die Betroffen die Chancen auch ergreifen können. Diese beiden Punkte sind essentiell. Ein entsprechender Grüner Antrag wird gerade im Landtagsausschuss diskutiert.“

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