Aufbahrung in Salzburg

Helmut Bergers Abschied mit gehörigem Störfeuer

Adabei Österreich
24.05.2023 13:53

Letzten Donnerstag verstarb Weltstar Helmut Berger im Alter von 78 Jahren. Bevor die Bestattung im engsten Kreis vollzogen wird, konnten sich Freunde, Fans und die Politik am Mittwoch von ihm verabschieden. Schlagerstar Heino kam gemeinsam mit seinem Manager Helmut Werner, eine angebliche Witwe sorgt unterdessen für gehörige Störfeuer. 

„Er war am Ende offensichtlich mit dem Leben versöhnt. Einfach zum Schluss friedlich einschlafen zu dürfen, ist eine Gnade“, sagte Helmut Werner, der Manager von Helmut Berger, im „krone.at“-Interview. Vergangenen Donnerstag starb der Weltstar, der aus Salzburg kam, auch genau dort - eines natürlichen Todes. Zwar sagte die Italienerin Francesca Guidato, sie ist jene Frau, die vorgibt, seine Ehefrau gewesen zu sein, aber in keinen offiziellen Dokumenten als solche vorkommt, dass „die Todesursache nicht klar ist“, aber wer hätte etwas davon?

Zuletzt legte er seine „Lebensrolle“ ab
Fakt ist, dass Berger (der Autor dieser Zeilen führte eines der letzten großen Interviews mit ihm Hotel Sacher in Salzburg) ein Lebemann war. Das Geld saß schlicht nicht mehr so locker wie in den ganz großen Zeiten. Aber das „Enfant terrible“ wurde stets (auch in dem Interview damals. . .) seinem Ruf gerecht. Es war eine seiner großen Rollen, die Berger aber dem Vernehmen nach in den letzten Jahren seines Lebens, die er in einem Altenheim in Salzburg verbrachte, ablegte. „Er war liebenswürdig, freundlich, teilte mit anderen Bewohnern sogar seine Zigaretten“, erzählt Werner, dem der Tod seines Künstlers und Freundes sichtlich nahe geht. Große Vermögenswerte besaß er aber nicht.

Wenig Zulauf zum Sarg
Deswegen wurde die Aufbahrung in der Trauerhalle Jung in der Innsbrucker Bundesstraße von vielen mit besonderem Augenmerk beobachtet. Wer wird sich zeigen? Immerhin war Helmut Berger einer der größten Stars Salzburgs, respektive der Republik - alleine die Medienresonanz nach seinem Tod verdeutlichte diesen Umstand erneut.

Lag es daran, dass die Jahre des Ruhms und Glanz schon lange zurückliegen, oder einfach an der ungünstigen Uhrzeit, aber auf großes Interesse stieß das Angebot - zumindest zu Beginn der vier Stunden - nicht.

Keine zwei Handvoll Besucherinnen und Besucher fanden sich kurz nach 12 Uhr in der Halle ein, wo der Sarg zwischen zwei Kränzen und einem Bild Bergers aufgebahrt war. Vor dem Eingang lagen auf zwei Tischen Partekärtchen und links und rechts auch zwei Kondolenzbücher sowie ein eingerahmter QR-Code, der zum Onlinetrauerportal samt digitalem Kondolenzbuch führt. Und dann war da noch ein kleines Grüppchen von Medienleuten. Die Urnenbeisetzung soll dann im engsten Kreis stattfinden.

Heino und Cousinen nahmen Abschied
Helmut Werner erwies seinem Freund und Künstler als einer der ersten die letzte Ehre - er kam gemeinsam mit Volkslied-Star Heino. Werner wünschte sich nur von allen entsprechenden Respekt vor Helmut Berger und dessen Leistungen.

„Witwe“ empört über Einäscherung
Bergers angebliche Witwe Francesca Guidato war, wie uns zugetragen wurde, in der Aufbahrungshalle, um sich zu verabschieden. Ungute Begegnungen soll es keine gegeben haben. Manager Werner, mit dem sie im Streit liegt, verpasste sie um 15 Minuten.

Sie ließ aber via der Mailänder Tageszeitung „Il Gionale“ am Mittwoch noch wissen, dass sie an die Salzburger Polizei appelliere, zu intervenieren, um ihr Recht als Ehegattin geltend zu machen. „Ich habe erfahren, dass in aller Eile eine Leichenkammer eingerichtet wurde, die nur vier Stunden lang offen bleibt, und dass die Einäscherung und eine Beerdigung für die ,engsten Angehörigen‘ folgen wird.“

Dem ganzen solle Einhalt geboten werden, „da ich weder einen Bestattungsraum noch eine Einäscherung oder ein Begräbnis genehmigt habe", erklärte sie. Sie wolle eine Todesurkunde erhalten - um Nachforschungen anzustellen. Was sie damit andeuten wollte und warum sie nun plötzlich aus der Versenkung auftauchte, blieb aber bis zuletzt ein Mysterium.

Rechtlich ist es jedenfalls glattes Eis, auf dem man sich mit einer etwaigen Störung einer solchen Zeremonie bewegt. Bei Bestattungen zum Beispiel sind dafür bis zu drei Monate Haft möglich ...

Helmut Berger - sein Geburtsname lautete Steinberger - war vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren ein internationaler Star und galt als schönster Mann der Welt. Mit Rollen in Filmen wie „Das Bildnis des Dorian Gray“, „Der Garten der Finzi Contini“, „Die Rivalin“ oder „Der Pate - Teil III“ erlangte er Weltruhm.

An seiner Seite spielten Romy Schneider, Elizabeth Taylor, Henry Fonda, Burt Lancaster und Silvana Mangano. Als künstlerisch herausragend gilt seine Zusammenarbeit mit dem italienischen Regisseur Luchino Visconti, mit dem Berger auch in einer Beziehung lebte.

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(Bild: kmm)



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