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Spielbergs 3D-Animationsfilm “Tim und Struppi”

Kino
26.10.2011 17:00
Es ist eines der hochkarätigsten Teams, das Hollywood in den letzten Jahren gesehen hat: Die Kino-Visionäre Steven Spielberg und Peter Jackson huldigen in "Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn" dem belgischen Comic-Zeichner Hergé und schicken dessen berühmte Figuren auf eine spektakuläre Schatzsuche in einem vor allem technisch überzeugenden 3D-Animationsfilm.

Die Story orientiert sich lose an drei verschiedenen "Tim und Struppi"-Bänden: Der abenteuerlustige Reporter Tim (Jamie Bell) kauft auf einem Flohmarkt das Modell eines vor Jahrhunderten versunkenen Segelschiffes namens "Einhorn". Er weiß noch nicht, dass es den Schlüssel zu einem Schatz enthält, hinter dem der finstere Gauner Sakharin (Daniel Craig) her ist. Bald landet Tim mit seinem treuen Terrier Struppi auf dem gekidnappten Seefrachter "Karaboudjan" auf Kurs in Richtung Orient. Mit dem stets betrunkenen Kapitän Haddock (Andy Serkis) bekommen die beiden einen Gefährten, dem das Geheimnis der "Einhorn" nicht ganz unbekannt ist.

Spielberg, der Regie führte, hielt schon seit Jahren die Rechte an der filmischen Umsetzung der Comic-Reihe, auf die er im Zuge der Arbeit an den "Indiana Jones"-Filmen gestoßen war. Produzent Jackson ("Herr der Ringe") überzeugte Spielberg vom Einsatz des Performance-Capture-Verfahrens, bei dem die Figuren anhand der Darstellungen realer Schauspieler animiert werden. Das verleiht den Figuren Lebendigkeit, während der Fantasie der Trickfilmer keine Grenzen gesetzt sind. Da kann ein Schiff auch mit voller Kraft über Wüstendünen segeln.

Gleich zu Beginn wird der 1983 verstorbene Georges Remi alias Hergé gewürdigt. Ein Straßenkünstler mit dessen Gesichtszügen zeichnet ein Porträt von Tim, das aussieht wie die Comic-Figur. Dann wird auf den "echten" Tim geschwenkt. Er schaut kantiger aus, mehr misstrauisch als neugierig. Diese Balance aus Originaltreue und sanfter Entstaubung prägt die Optik des Films. Die Schauplätze haben Retro-Charme, ohne ausgesprochen historisch zu wirken, und die 3D-Effekte fügen sich dezent wie selten gesehen in die Szenen ein.

Die Zweifel, ob man damit große Säle füllt, dürften in Hollywood groß sein. Noch dazu, da es keine tragende Frauenrolle gibt. Und so führen "Die Abenteuer von Tim und Struppi" nach einem Beginn im Stile eines Noir-Krimis in den Action-Bombast. Indiana Jones scheint auf Captain Jack Sparrow zu treffen. Schiffe brennen, Dämme bersten, Kräne kämpfen. Während der Humor brav und slapstickhaft bleibt, steigt der Gewaltpegel im Vergleich zur Vorlage. Tim und Struppi sind im Multiplex-Kino angekommen.

Über den Erfolg des Spielberg/Jackson-Projekts - und die geplante Erweiterung zur Trilogie - werden die europäischen Zuschauer übrigens kräftig mitbestimmen, schließlich gibt es hier die meisten Fans der Hergé-Comics. In den USA läuft der Film erst zu Weihnachten an.

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