Die letzten ihrer Art

Haus des Meeres rettet Vielschuppige Grundkärpflinge

Wissenschaft
20.10.2011 11:34
Sie sind die letzten ihrer Art und leben seit wenigen Tagen im Wiener Haus des Meeres: acht Vielschuppige Grundkärpflinge. Aufgrund ihres heiklen Status - sie gehören zur vermutlich am meisten bedrohten Fischart überhaupt - wurden die Kärpflinge in der Quarantänestation untergebracht.

"Zugegeben, der Vielschuppige Grundkärpflinge ist nicht gerade der schönste oder spektakulärste Fisch der Welt, aber aus biologischer Sicht hochinteressant", heißt es in einer Aussendung des Haus des Meeres. So bringt er zum Beispiel Junge zur Welt, die zuvor im Mutterleib über spezielle, fast plazentaähnliche Strukturen ernährt wurden.

Der Vielschuppige Grundkärpfling gehört zur Gruppe der Mexikanischen Hochlandkärpflinge, wissenschaftlich Goodeiden genannt, die heute in sehr stark besiedelten, veränderten und verschmutzten Gebieten des lateinamerikanischen Landes leben. Viele Arten sind deshalb akut bedroht, der Vielschuppige Grundkärpfling ist in der Natur bereits ausgestorben. 

Aussterben der Fische soll verhindert werden
Deshalb hat das Haus des Meeres unter Leitung von Kurator Michael Köck vor einigen Jahren die internationale "Goodeid Working Group" gegründet - mit dem Ziel, das Aussterben dieser Fische zu verhindern. Es handelt sich dabei um einen Zusammenschluss von Zoos, Aquarienhäusern, Universitäten und privaten Züchtern, die sich dem Überleben der Mexikanischen Hochlandkärpflinge verschrieben haben.

Alfred Radda, Vizepräsident des Haus des Meeres, brachte 1987 vom Westen Mexikos einige Tiere mit nach Wien. Acht Nachfahren dieser Urgruppe hätten nach vielen Irrfahrten und Unglücken jetzt wieder ihren Weg nach Wien und ins Haus des Meeres gefunden, heißt es in der Aussendung. Nachzuchten sollen künftig an weitere Mitglieder der "Goodeid Working Group" abgegeben werden, um den Bestand für eine Wiederausiedlung gemeinsam mit der Universität Morelia in Mexiko aufzubauen. "Sollte dies gelingen, wäre das ein Meilenstein für den Artenschutz", so das Haus des Meeres.

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