Patientenverhalten

Gesundheitsbranche steht nach Covid vor Neuordnung

Wirtschaft
02.06.2025 06:00

Die Gesundheitsbranche steht vor einer Neuordnung. Es rückt immer stärker die Vorsorge anstelle der punktuellen Behandlung einzelner Erkrankungen ins Zentrum. Dabei geben die Österreicher abseits der gesetzlichen Krankenversicherung immer mehr Geld für ihre Gesundheit aus, wie eine aktuelle Studie zeigt.

„Für viele Menschen rückt das Thema Vorsorge vor allem durch die Erfahrungen der Covid-19-Pandemie sowie durch wachsende Angebote und eine höhere mediale Präsenz von Präventionslösungen oder Gesundheitscoachings in den Vordergrund. Verbraucher erkennen immer mehr den Wert der eigenen Gesundheit und sind offen für neue Angebote – allein die Zahlungsbereitschaft für Prävention liegt in Deutschland und Österreich bei fast zehn Prozent des durchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommens“, sagt Studienautor Thomas Solbach von „Strategy&“.

Studienautor Thomas Solbach
Studienautor Thomas Solbach(Bild: Strategy&)

Österreicher geben 230 Euro im Monat die eigene Gesundheit aus
Schon heute investieren Menschen in Deutschland, Großbritannien und den USA im Schnitt 210 Euro pro Monat in ihre Gesundheit aus (Deutschland: 225 Euro; Großbritannien: 205 Euro; USA: 307 Euro). In Österreich werden 230 Euro im Monat für die eigene Gesundheit ausgegeben. Neben gesunder Ernährung und Sport sind laut Studie Gesundheits-Tracker sowie Genanalysen die häufigsten Maßnahmen für die gesundheitliche Vorsorge.

Das Marktpotenzial für präventionsorientierte Gesundheitsangebote in Europa und den USA schätzt die Studie auf rund 605 Milliarden Euro jährlich. Etwa die Hälfte davon entfällt mit 288 Milliarden Euro auf Europa. Deutschland (46 Mrd.) und Großbritannien (54 Mrd.) zählen zu den größten Einzelmärkten, in Österreich wird ein Potenzial von 5,2 Milliarden Euro pro Jahr prognostiziert.

Die Zahlen gehen aus der „Future of Health“-Studie hervor, für die über 100 Führungskräfte aus der Pharmaindustrie und Medizintechnikbranche sowie 2500 Verbraucher aus Deutschland, Großbritannien und den USA befragt wurden. Die Werte für Österreich wurden darauf basierend anhand der Kaufkraftparität berechnet.

KI und Nutzung von Gesundheitsdaten treiben Wandel voran
Die befragten Führungskräfte identifizieren die größten Wertschöpfungspotenziale in digitalen Technologien und der intelligenten Nutzung von Gesundheitsdaten. Knapp 70 Prozent der Verbraucher haben laut Umfrage bereits Zugang zu eigenen Gesundheitsdaten wie EKG, rund 40 Prozent sogar zu komplexen Daten wie Erbgutanalysen. Allerdings ist ein Großteil der Befragten noch zögerlich, wenn es darum geht, diese Daten auch zu teilen.

Der Wandel schreitet dennoch unaufhaltsam voran und vollzieht sich schneller als erwartet. Während frühere Prognosen von einer vollständigen Umsetzung bis 2035 ausgingen, rechnet heute mehr als ein Drittel der befragten Pharma-Führungskräfte mit einer Transformation bereits bis 2030.

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