Bei gleichbleibenden Personalzahlen musste das Tiroler Rote Kreuz im Vorjahr deutlich mehr Einsätze als vor Corona stemmen. Die Verantwortlichen fordern die Umsetzung von neuen Konzepten für die Versorgung von Unfallopfern und Hilfesuchenden.
Auch das Tiroler Rote Kreuz mit seinem Rettungsdienst bleibt nicht von Personalmangel und Beschaffungsschwierigkeiten verschont, wie sich in der Bilanz aus dem letzten Jahr herauskristallisiert. 2022 mussten im Vergleich zum Vor-Covid-Jahr 2019 knapp 17 Prozent mehr Einsätze (fast 400.000) bewältigt werden - bei gleichbleibenden Personalzahlen. Freiwillige und Zivildiener gebe es anteilig sogar weniger, bedauerte Wilfried Unterlechner, einer von drei Geschäftsführern des Roten Kreuzes bzw. der Rettungsdienste Tirol beim Bilanz-Pressegespräch.
Wir müssen Maßnahmen und Mittel suchen, den Rettungsdienst einfacher zu gestalten.
Wilfried Unterlechner
Suche nach Personal schwierig
Das Personal müsse aufgestockt werden, jedoch sei die Suche nach Hauptamtlichen schwierig. Außerdem brauche laut den Verantwortlichen der Fuhrpark dringend eine Erneuerung bzw. Vergrößerung und zudem aktuelles medizinisches Equipment. Lieferschwierigkeiten haben die entsprechenden Rot-Kreuz-Pläne über den Haufen geworfen. „Es gilt, den Rettungsdienstvertrag an die geänderte Situation heranzuführen“, forderte GF Unterlechner.
Für die kontinuierliche Umstellung des Systems bedarf es noch einiger Überzeugungsarbeit bei der Bevölkerung.
Adolf Schinnerl
Neue Konzepte gefordert
Die Lösung für die Versorgung der Bevölkerung sehen die Verantwortlichen aber auch in neuen Konzepten. „Schon jetzt ist in den meisten Rettungsdienstfahrzeugen bei Notfällen zumindest ein Notfallsanitäter eingesetzt“, sagte Adolf Schinnerl, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes. „Der Notarzt muss nicht die wichtigste Person sein.“ Einige gesundheitliche Probleme würden sich nämlich auch über die Hotline 1450 abarbeiten lassen.
Nina Schrott, Kronen Zeitung
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