„Feind unterwandern“

Angriff auf Krim soll Weg für Gegenoffensive ebnen

Ukraine-Krieg
30.04.2023 16:02

Der spektakuläre Drohnenangriff auf die von Russland annektierte Krim am Samstag soll laut ukrainischem Militär erst der Anfang gewesen sein. Er habe der Vorbereitung auf die geplante Gegenoffensive gedient. „Die Unterwanderung der feindlichen Logistik ist ein Vorbereitungselement für die mächtigen Aktivhandlungen unserer Verteidigungskräfte, über die wir schon seit Langem sprechen“, hieß es am Sonntag.

„Diese Arbeit bereitet die groß angelegte Offensive vor, auf die alle warten“, wurde seitens des Südkommandos der ukrainischen Armee mitgeteilt. Infolge des Drohnenangriffs war in der Hafenstadt Sewastopol ein großes russisches Treibstofflager in Brand geraten. Tote und Verletzte gab es laut russischen Angaben nicht, auch zivile Objekte seien nicht zu Schaden gekommen.

Ukraine will zehn Krim-Öltanks zerstört haben
Nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes wurden hingegen zehn Öltanks zerstört. Konkret hat Kiew die Verantwortung für den Angriff nicht übernommen, aus dem ukrainischen Militärgeheimdienst hieß es allerdings, solche Explosionen würden weitergehen.

Wann startet Gegenoffensive?
Russland führt seit mehr als einem Jahr offen Krieg gegen das Nachbarland und hält derzeit - inklusive der bereits 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim - rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzt. International wird seit Wochen mit Spannung eine angekündigte ukrainische Großoffensive erwartet. Auch mithilfe westlicher Waffen will das angegriffene Land sich die besetzten Gebiete zurückholen.

Erneut Rochade im russischen Verteidigungsministerium
Russland hat indes erneut einen seiner Vize-Verteidigungsminister ausgewechselt. Ab sofort ist Generaloberst Alexej Kusmenkow für die materielle und technische Versorgung der Armee zuständig, wie das Ministerium am Sonntag mitteilte. Er war bisher Vize-Direkter der Nationalgarde. Kusmenkow folgt auf Michail Misinzew, der den Posten erst im vergangenen September übernommen hatte.

Bereits in der vergangenen Woche hatten russische Blogger über die Entlassung Misinzews berichtet und Machtkämpfe innerhalb des russischen Militärs als einen Grund genannt. Insgesamt hat Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu zwölf Stellvertreter.

Offen zutage treten etwa schon seit Monaten Streitereien zwischen der Armee und dem Chef der berüchtigten Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin. Dieser wirft der Führung in Moskau vor allem Probleme bei der Versorgung seiner Kämpfer mit Munition vor - und drohte kürzlich sogar damit, sie deshalb aus der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut abzuziehen.

„Jeden Tag tausend Leichen“: Wagner-Chef rudert zurück
Allerdings musste der wortgewaltige Söldner-Chef nun zurückrudern: „Jeden Tag haben wir stapelweise tausend Leichen, die wir in den Sarg packen und nach Hause schicken“, hatte er am noch Samstag geklagt. Die Verluste seien wegen der fehlenden Artilleriemunition fünfmal so hoch wie nötig. Mittlerweile hat er seine Angaben in einer Audiobotschaft relativiert: Wagner sei im Verlauf des Samstags „weitere 100 bis 150 Meter“ in Bachmut vorgerückt. Die Tagesverluste beliefen sich auf „lediglich“ knapp 100 Mann.

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