Geht es nach einer Analyse des Verkehrsclub-Österreich (VCÖ) geben 121.000 Tirolerinnen und Tiroler an, von Verkehrslärm betroffen zu sein. Dauerhafte Lärmbelastung erhöhen laut Experten das Risiko auf Erkrankungen. Der Club fordert entsprechende Maßnahmen.
Lärm hat einen beträchtlichen Einfluss auf die Lebensqualität. In Tirol sind insgesamt rund 205.000 Menschen ab 16 Jahren betroffen. „Sechs von zehn lärmgeplagten Personen geben Verkehrslärm als Hauptursache an, davon wiederum 77 Prozent den Lärm des Kfz-Verkehrs“, erklärt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer anhand von Daten der Statistik Austria. Die meisten Belästigungen innerhalb der eigenen vier Wände seien der Kfz-Verkehr, Baustellen oder die Nachbarn.
Nach wie vor sind Hunderttausende Menschen Lärmpegeln aus dem Straßenverkehr ausgesetzt.
Umweltmediziner Hans-Peter Hutter
Dauerhafte Lärmbelastung erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfälle, warnt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter: „Seit Jahrzehnten ist bekannt: Lärm ist ein starker Stressor mit Auswirkungen auf die körperliche, psychische und soziale Gesundheit. Nach wie vor sind Hunderttausende Menschen Lärmpegeln aus dem Straßenverkehr ausgesetzt.“ Dabei könne man auch von Körperverletzung sprechen. Dies müsse sich dem Experten nach ändern.
Maßnahmen gefordert
Um diesem Problem Herr zu werden, fordert der VCÖ etwa niedrigere Tempolimits, etwa Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet. Dadurch könne man im Schnitt eine Lärmminderung um vier Dezibel erreichen. Diese Tempoverringerung würde auch die Rollgeräusche von Elektroautos im Vergleich zum Motorenlärm mindern. Ein weiteres Manko in der aktuellen Straßenverkehrsordnung seien Kriterien in Bezug auf Klimaschutz und Klimawandelanpassung. Der VCÖ hat deshalb eine Initiative zur Änderung der Straßenverkehrsordnung gestartet.
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