Nach dem Beziehungs-Aus ortet eine Südsteirerin Nachrichten-Terror und Vandalismus durch ihren Exfreund. Die Beweislage ist aber zu dünn, der Angeklagte wird beim Prozess in Graz freigesprochen.
Als „nicht ganz einfach“ bezeichnet ein 56-jähriger Südsteirer die Trennung von seiner nunmehrigen Ex. Zumindest darin dürfte sich das einstige Paar einig sein. Denn die Frau erstattete Anzeige, weil ihr Verflossener sie mit WhatsApp-Nachrichten bombardiert und einige ihrer Habseligkeiten demoliert haben soll - es geht unter anderem um ein Trampolin und einen Ballon ihrer Tochter, ein Fliegengitter, Solarpaneele und einen Nagel in einem Autoreifen.
„Das waren keine Nettigkeiten“
Die Nachrichtenflut - „meistens unter Alkoholeinfluss“ - gesteht der Mann ein. „Das waren keine Nettigkeiten, die Sie da geschrieben haben“, hält ihm Richterin Angelika Hacker vor. „Nein, das war natürlich nicht in Ordnung“, so der Angeklagte. „Aber das war nur zwischen uns zwei, sie zieht vor allen anderen über mich her, das ist auch nicht okay.“
Zeugenaussage des Nachbarn zu vage
An diesem Kleinkrieg hat die Richterin naturgemäß wenig Interesse, sehr wohl aber an den Sachbeschädigungen. „Die streite ich alle ab!“, so der 56-Jährige, „dazu hätte ich über den Zaun klettern müssen, das geht mit meinem Bandscheibenvorfall ja gar nicht.“ Dass vorwiegend genau jene Sachen zerstört wurden, die er für seine Ex bzw. deren Töchter gekauft hatte, mag ein Zufall sein. Die vage Zeugenaussage eines Nachbarn reicht auf jeden Fall nicht als Beweis.
Die Richterin spricht den Südsteirer frei, rät ihm aber: „Das heißt nicht, dass Sie so weitermachen können. Ziehen Sie einen Schlussstrich und brechen Sie den Kontakt ab.“
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