Protest gegen Pakt

„Mercosur raubt uns Rinderbauern die Existenz“

Wirtschaft
16.04.2023 12:20

Greenpeace, Spar und Zehntausende besorgte Bauern - sie alle lassen den Pakt-Widerstand jetzt zur Protestwelle anschwellen ...

Es ist bitterkalt da draußen auf der Weide des Mostviertler Rinderzüchters Harald Hochedlinger, und der dunkle Wolkenhimmel formiert sich zu Regen und später sogar zu leichtem Schneefall. „Dass diese Familie hier in Ferschnitz als eine von Zehntausenden bäuerlichen Familien wegen des am Horizont immer näher rückenden Mercosur-Abkommens um ihre Existenz bangt, ist der EU offenbar egal“, sagt NÖ-Bauernbunddirektor Paul Nemecek zornig. Das drohende Unheil spornt den mächtigen Agrarier wie auch seine Klientel aber jetzt zu noch hartnäckigerem Widerstand gegen den Pakt mit Brasilien an.

Das ist bei Josef Fradler, dem Obmann des Vereins Nachhaltige Tierhaltung Österreich und der ARGE Rind mit insgesamt rund 70.000 Betrieben, nicht anders. „Die kleinstrukturierte Landwirtschaft in Österreich ist im Vergleich mit Agrarkonzernen aus den Mercosur-Ländern nicht konkurrenzfähig und wäre gefährdet“, argumentiert der Landwirt.

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Die kleinstrukturierte Landwirtschaft in Österreich ist im Vergleich mit Agrarkonzernen aus den Mercosur-Ländern nicht konkurrenzfähig und wäre gefährdet.

Josef Fradler, Bauer mit Herz

Schon allein ein Blick auf die nackten Zahlen gibt ihm recht. Denn während in Österreich in der Rindermast etwa 90 Prozent der Futtermittel aus hofeigener Produktion stammen, bekommt das Vieh in diesen Ländern flächenungebunden nur industriellen Fertigfraß.

Fradlers Sorge: „Tritt der Vertrag in Kraft, dann würden die Mercosur-Länder 15 bis 20 Prozent des Edelteilaufkommens bei Rindfleisch in der EU zu Schleuderpreisen abdecken.“ Dieser Fleischberg entspricht etwa 3,5 Millionen Rindern. In Österreich werden jährlich hingegen nur 500.000 Rinder geschlachtet.

Warnung von Spar-Vorstand Markus Kaser und Greenpeace-Chef Alex Egit: „Das alles droht unsere Bauern zu ruinieren, den Regenwald zu zerstören und uns Hormonfleisch und giftige Pestizide aufzutischen.“ Die Regierung um Karl Nehammer und Werner Kogler müsse sich noch vehementer gegen den Pakt stemmen.

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