Prozess in Graz

22 Jahre später: Urteil für geplanten Mord gefällt

Steiermark
11.04.2023 18:02

Der Prozess um einen 22 Jahre alten Mordfall, bei dem ein Italiener 2001 getötet wurde, ist am Dienstag im Grazer Straflandesgericht mit einem Schuld- und einem Freispruch zu Ende gegangen. Der angeklagte Mann ist von den Geschworenen schuldig gesprochen worden. Die mutmaßliche Auftraggeberin dagegen wurde knapp freigesprochen.

Der Mann, er soll damals als unmittelbarer Täter fungiert haben, fasste vom Gericht 19,5 Jahre Haft aus. Die acht Geschworenen hatten ihn mit sechs zu zwei Stimmen für schuldig befunden. Bei der angeklagten Slowakin, die als Bestimmungstäterin geführt wurde, kamen die Geschworenen zu keiner Mehrheit: Sie stimmten vier zu vier und daher war die Frau freizusprechen.

Schilderungen seien „fragwürdig und abenteuerlich“
Die Verteidigerin des Mannes hatte in ihrem Schlussplädoyer noch gemeint, dass sich die Anklage im Wesentlichen auf Zeugenaussagen stützen würde, doch diese Schilderungen seien zum Teil „fragwürdig und beinahe abenteuerlich“. Die Ermittlungen in der Slowakei erschienen ihr außerdem „lückenhaft“. Sie ist der Meinung, dass sich manche „aus Gerüchten etwas zusammengereimt“ haben, um die beiden zu belasten. Sie betonte, im Zweifel sei der Angeklagte freizusprechen.

Der Anwalt der Slowakin dagegen war überzeugt, dass der Erstangeklagte einen eigenen Grund hatte, um den Italiener umzubringen: „Alle Zeugen, die sagen, dass es einen Auftrag meiner Mandantin gegeben haben soll, kommen aus seinem Umfeld.“ Der Verteidiger sah nur „einige wenige Beweise“, der Rest seien Indizien, die man in eine Richtung deuten könne.

Italiener nach Österreich gelockt und getötet
Der Staatsanwalt sprach von Beginn an von einer Tat aus Habgier, die Beschuldigten leugneten bis zum Schluss alles. Die Frau soll den Italiener, der sich Ende der 1990-er Jahre in sie verliebt hatte, um sein ganzes Geld gebracht haben. Als die in ihrer Heimat lebende Slowakin immer mehr Geld sowie eine Lebensversicherung zugunsten ihrer Tochter von ihm forderte, drohte der ebenfalls in der Slowakei lebende Italiener mit einer Anzeige. Ein Bekannter der Frau soll die Idee gehabt haben, den Italiener nach Österreich zu locken und in der Steiermark zu töten. Der Mann wurde in Sinabelkirchen in der Steiermark getötet. Der Planer sowie einer der unmittelbaren Täter wurden bereits 2019 wegen Mordes zu 17 und 18 Jahren Haft rechtskräftig verurteilt.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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