Publikumswirkung

Umfrage: FPÖ-Chef Strache ist einzige Wahlkampflok

Österreich
29.09.2011 10:46
Geht es um die Zugkraft ihrer Chefs, hat keine der österreichischen Parlamentsparteien derzeit eine Wahlkampflokomotive - mit Ausnahme der Freiheitlichen. FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache kann laut einer aktuellen Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts IMAS in Sachen Publikumswirkung als Einziger bei Österreichs Wählern punkten. Strache sei am ehesten geeignet, die Jugend zu begeistern.

Die Meinungsforscher gehen nach ihren jüngsten Ergebnissen - die Umfrage wurde Ende August/Anfang September unter 1.009 Personen, statistisch repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ab 16 Jahren, durchgeführt - davon aus, dass Rot, Schwarz und Blau nahezu gleich große Anhängerschaften besitzen.

Somit sei es unmöglich zu sagen, wer bei einer jetzt stattfindenden Nationalratswahl die Nase vorne hätte, beziehungsweise welche Partei auf dem zweiten oder dritten Platz lande. Deswegen sei für die Wähler die Persönlichkeitswirkung der Spitzenkandidaten ein Zusatzkriterium.

Nur Strache kann Jugend begeistern
IMAS fragte nach der Eignung als Kapitän eines großen Industrieunternehmens sowie zur Leitung eines Krisenstabes, der Fähigkeit, die Jugend zu begeistern, nach der Wirkung auf dem Bildschirm und ganz allgemein auf das Publikum.

Neben den Parteichefs wurden auch Finanzministerin Maria Fekter, Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (beide ÖVP), Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) sowie die Sozialpartner WKO-Präsident Christoph Leitl und ÖGB-Präsident Erich Foglar einbezogen.

Keine der abgefragten Persönlichkeiten kam dabei auf Spitzenwerte. Lediglich Strache stellte sich bei der Frage, welcher Politiker am ehesten geeignet sei, die Jugend zu begeistern, laut Meinungsforschern als "haushoher Favorit" heraus. Ähnlich - wenn auch nicht so augenfällig - war sein Ergebnis hinsichtlich des Erscheinungsbildes im Fernsehen sowie der generellen Publikumswirkung. Alle Testbereiche zusammengerechnet, schnitt Strache mit insgesamt 110 Prozent (15, 11, 46 und 38 Prozent) am besten ab.

Grünen-Chefin und Finanzministerin deutlich abgeschlagen
Bundeskanzler Werner Faymann folgt mit insgesamt 76 Prozent. Leitl, der bei der Bewertung der Führungskompetenz für einen Industriebetrieb auf Basis der Bekanntheit am ersten Platz landete, erreichte 55 Prozent. Auf Mitterlehner entfielen 44 Prozent.

ÖVP-Obmann und Vizekanzler Werner Spindelegger, der noch nicht viel Zeit zur Profilierung hatte, vereinte lediglich 40 Prozent auf sich. Deutlich abgeschlagen sind in der Gesamtwertung Hundstorfer, Grünen-Chefin Eva Glawischnig, Finanzministerin Fekter, BZÖ-Chef Josef Bucher und Foglar.

Ganz schlecht ist das Urteil über die Kompetenz der Politiker als Leiter eines Krisenstabes ausgefallen. Faymann als der Bestbewertete ist trotz Amtsbonus nur für ein Fünftel der Befragten geeignet, bei anderen Persönlichkeiten liegen die Werte noch tiefer. "Im Grunde wünschen sich die Österreicher bei allen Politikern, dass ihnen die Bewältigung einer Katastrophensituation durch sie erspart bleibt", resümieren die Meinungsforscher.

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