180 falsche Alarme

Drogenkranke Frau „stalked“ Wattener Feuerwehr

Tirol
06.04.2023 07:00

Rund 180-mal seit dem Jahr 2021 schlug eine Frau in Wattens Feueralarm. Jedes Mal rückten die Florianis aus, gebrannt hat es bisher freilich nie. Hinter den Alarmierungsorgien steckt leider ein tragisches Schicksal.

Vor zwei Tagen, am Dienstagvormittag, meldete die Wattenerin erneut - zweimal hintereinander binnen einer Stunde - ein Feuer. „Beide Male wollte sie Brandgeruch bemerkt haben - in ihrer Wohnung bzw. im Stiegenhaus des Wohnblocks“, schildert Christian Liebl von der Freiwilligen Feuerwehr Wattens. Neuerlich bot sich das gewohnte Bild: Es gab überhaupt kein Feuer. „Weil wir die Frau kennen, rücken wir inzwischen in der Regel nur mit zwei Mann und in Begleitung der Polizei aus“, informiert Thomas Mößmer, der stellvertretende Kommandant der Feuerwehr Wattens.

Zitat Icon

Leider konnte uns bisher nicht einmal die Polizei oder die Staatsanwaltschaft helfen, das Problem in den Griff zu bekommen.

Thomas Mößmer, Kommandant-Stellvertreter Freiweillige Feuerwehr Wattens

Sechs Alarmierungen in einer Nacht
Seit 2021 „stalked“ sie quasi die ehrenamtlichen Wattener Florianis. Die müssen dann von der Arbeit weg, nicht selten werden sie auch aus dem Schlaf gerissen. Denn in der Nacht schlägt die Frau ebenfalls immer wieder Alarm. „Bisheriger Höhepunkt waren sechs Alarmierungen in einer einzigen Nacht“, erinnert sich Christian Liebl. An Schlafen ist für die freiwilligen Einsatzkräfte dann kaum noch zu denken.

Hinter den Alarmierungsorgien steckt leider ein tragisches Schicksal – die Frau ist offenbar drogenkrank. Das Rote Kreuz und die Polizei hat sie dem Vernehmen nach auch schon wegen angeblicher Vorfälle verständigt. Und bevor sie nach Wattens zog, fiel sie in Schwaz durch ähnliche Aktionen auf.

„Wir müssen immer ausrücken“
„Obwohl wir die Frau kennen, müssen wir stets ausrücken“, sagt Mößmer. „Denn es könnte ja irgendwann doch ein Ernstfall eingetreten sein.“ Die Florianis haben schon sehr viel versucht, die Situation zu verbessern. „Leider konnte uns bisher nicht einmal die Polizei oder die Staatsanwaltschaft helfen“, bedauert Mößmer. Es sei leider nichts zu machen. Laut Bernd Noggler, dem Chef der Leitstelle Tirol, handelt es sich bei der Frau nicht um einen Einzelfall. „Solche Serien kommen immer wieder einmal vor“, weiß er.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Tirol



Kostenlose Spiele