Wolf in Verdacht

Schaf und sieben Lämmer im Gehege zu Tode gebissen

Oberösterreich
29.03.2023 15:01

Ein Muttertier und sechs Lämmer wurden am Dienstag tot in einem Gehege in Gramastetten gefunden. Von einem Lamm fehlt jede Spur. Alles schaut danach aus, dass ein Wolf im Gehege war - bekanntlich wurden im Mühlviertel heuer schon mehrmals Isegrims gesichtet. Die DNA-Analyse steht aber noch aus.

Für die Besitzer war es ein Schock, als sie am Dienstagnachmittag auf der Wiese ihres Geheges in Gramastetten sieben gerissene Kamerunschafe - ein Muttertier und sechs Lämmer - fanden. An den Kadavern waren deutliche Bissspuren sichtbar. Von einem weiteren, erst zehn Tage alten Lamm fehlte jede Spur. Zwei andere Tiere - ein Altschaf und ein Lamm - waren verletzt und wie die übrige Herde stark verstört.

Fuchs und Luchs außer Verdacht
„Wir können einen Fuchs oder Luchs als Täter ausschließen. Es kommt nur ein Wolf oder Hund infrage“, sagt Georg Schmidinger (63), Wolfsbeauftragter des Landes OÖ. Insgesamt 22 Kamerunschafe seien in dem 1500 Quadratmeter großen, von einem Wildzaun umschlossenen Gehege untergebracht gewesen. Der Zaun wurde nicht beschädigt.

Belastende Indizien
„Dass ein Lamm fehlt, deutet eher auf einen Wolf hin. Ein Hund würde sich nicht die Mühe machen, es wegzuschleppen“, so der Experte. Ein Trittsiegel (Pfotenabdruck) wurde gesichert und mehrere DNA-Proben von Bissspuren entnommen. „Wir wollen auch wissen, ob es sich um einen oder mehrere Beutegreifer handelte.“ Die Ergebnisse sollen in etwa zwei Wochen vorliegen.

Ein weiteres Indiz, das auf einen Wolf deutet, sei, dass die Herde etwa zwei bis drei Tage vor dem Angriff plötzlich während der Fütterung nicht mehr zutraulich war sondern ein verschrecktes Verhalten zeigte. Schmidinger: „Es kann sein, dass ein Wolf die Lage vorab ausgekundschaftet hat, ein Hund macht so etwas eher nicht.“

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In Oberösterreich geht nach Ostern eine neue Wolfsverordnung in Begutachtung, die im 2. Quartal in Kraft treten soll.

UU-Bezirksjägermeister Josef Rathgeb

Sorgen und Ängste
Für Bezirksjägermeister Josef Rathgeb sind die Sorgen und Ängste vieler Herdenhalter vor dem Wolf gut nachvollziehbar: „So etwa ist kein Spaß. Die fast wöchentlichen Sichtungen verunsichern die Landwirte. Vom Land ist daher nun ein Wolfsmanagement mit Maßnahmen geplant, die bis zu einer Entnahme reichen.“

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