Prozess in Eisenstadt

Mann stalkte und schlug die „Ex“ – bedingte Haft

Vor Gericht gab sich der Angeklagte „obercool“

(Bild: P. Huber)

Wegen Stalking und Misshandlung stand ein Mann jetzt vor Gericht. Am Ende fasste der Arbeitslose drei Monate bedingte Haft aus - nicht rechtskräftig.

Gut zehn Jahre führten eine heute 33-jährige Burgenländerin und ein nunmehr 36 Jahre alter Bosnier aus Wien eine „On-Off-Beziehung“, der auch ein gemeinsamer Sohn entstammt. Sie: erfolgreiche Projektmanagerin eines großen Unternehmens. Er besuchte lediglich Volksschule, Hauptschule und Polytechnikum, ist arbeitslos und hat ein Frauenbild, das im 21. Jahrhundert eigentlich der Vergangenheit angehören sollte.  Wohl deshalb verpasste er der Frau mal einen Schlag ins Gesicht oder versetzte ihr einen Stoß, dass sie stürzte – was Edin A. vehement bestritt: „Das hab ich nie gemacht, das stimmt einfach nicht.“ Als sich die Burgenländerin im Dezember vergangenen Jahres endgültig von A. trennen wollte, schien sein Ego das nicht verkraftet zu haben.

„Werde jeden neuen Mann in ihrem Leben töten!“
Er stalkte seine Ex-Freundin mit bis zu 30 Anrufen und unzähligen Textnachrichten pro Tag. Sie bat ihn, aufzuhören, was der 36-jährige Macho ignorierte. Außerdem erklärte er der Cousine seines Opfers, dass er „jeden neuen Mann“ im Leben seiner einstigen Freundin „töten“ werde. Mit den Nerven am Ende, erstattete die junge Mama Anzeige.

Deshalb musste sich A. am Montag vor Gericht Eisenstadt verantworten. Dort erschien der Beschuldigte ohne Verteidiger in Jeans, Turnschuhen und Bomberjacke, gab sich besonders „cool“, stritt die meisten Vorwürfe ab und redete sich dabei um Kopf und Kragen. Das Opfer und die Cousine der Frau sagten als glaubwürdige Zeugen aus. Richterin Alexandra Klima musste den Angeklagten immer wieder zur Ordnung rufen, wenn er die Aussagen der Damen unterbrechen wollte. Am Ende setzte es drei Monate bedingte Haft. Edin A. erbat sich drei Tage Bedenkzeit. Deshalb ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.