200 Lehrlinge und viele andere Mitarbeiter sollen in der neuen „Pankl Academy“ am Gelände der Firma in Kapfenberg ausgebildet werden. Eigentümer Stefan Pierer und CEO Wolfgang Plasser feierten am Freitag gemeinsam mit Kollegen und Politik den Spatenstich für das 15-Millionen-Euro-Projekt.
Die ersten Bauarbeiten am Gelände von Pankl in Kapfenberg haben zwar schon begonnen, beim symbolischen Spatenstich war die Freude dennoch groß. Die Firma baut an ihrer „Pankl Academy“ - ein Ausbildungscampus mit über 4000 Quadratmetern, in dem 200 Lehrlinge und viele andere Mitarbeiter aus dem gesamten Konzern aus- und weitergebildet werden sollen.
„Pankl hat als Firma viele erfolgreiche Jahre hinter sich“, klang CEO Wolfgang Plasser bei der Präsentation des Projekts am Freitag stolz. „Das Wichtigste für diesen Erfolg sind unsere gut ausgebildeten Mitarbeiter. 1700 Menschen arbeiten aktuell bei uns, das sind 170 mehr als noch vor einem Jahr.“
In Zukunft sollen es aber noch viel mehr werden. „Wir wollen die Lehrlingsausbildungen noch weiter ausbauen. Aktuell stoßen wir an unsere Kapazitäten.“ Wer am 1. September 2024 eine Lehre beginnt, soll sie schon in der Akademie erleben.
Yoga am Dachgarten
Wie wird der Campus konkret aussehen? Das Rendering des Architekturbüros Hofbauer Liebmann zeigt ein Gebäude mit spiegelnder Fassade, das in der Landschaft scheinbar verschwindet. Das Herzstück wird eine 1500 Quadratmeter große Lehrwerkstatt sein, dazu kommen Büros, Aufenthaltsräume, eine Kantine und „flexible Raumkonzepte“ für Workshops und große Seminare.
„Unser Schulungsangebot beinhaltet nicht nur fachliche Weiterbildung, sondern auch Kurse zur Persönlichkeitsentwicklung“, sagt Personalchef Harald Egger. Ein Dachgarten dient als Rückzugsort, auch Platz für Yoga, Workouts und Arbeitsmedizin wird es geben. Geheizt wird mit Wärmepumpe, Photovoltaik liefert Energie.
Investitionen in die Heimat
Für Pankl-Eigentümer Stefan Pierer ist die Akademie ein weiteres Bekenntnis zur Region im Mürztal. „Ich bin hier aufgewachsen, ich habe hier studiert, habe die Krise der Industrie miterlebt. Heute bin ich davon überzeugt, dass wir ein wesentlicher Cluster für Metallurgie sind.“ Pankl sei das „Herzstück“ seiner Zulieferer-Industrie.
Voll des Lobes war Pierer für das duale Ausbildungssystem in Österreich („Das ist sicher auch der Grund für den hohen Industrieanteil“) und die Stadt Kapfenberg: „Sie weiß, wo der Wohlstand herkommt“, sagte er in Richtung des Bürgermeisters Fritz Kratzer (SPÖ). Auch das Land Steiermark fördere Bildung und Innovation, fehlendes Engagement beklagte Pierer bei Bund und EU.
Lehrlinge suchen „coole“ Betriebe
Naturgemäß begeistert über die Investition äußerte sich die anwesende Politik. „Für Lehrlinge muss eine Firma ,cool‘ sein, deswegen steht Pankl ganz oben“, sagte Bürgermeister Kratzer. ÖVP-Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl lobte die „Zukunftsinvestition für die ganze Region. Hiermit setzt Pankl auf das größte Asset, das wir haben - die Mitarbeiter und vor allem die Lehrlinge. Sie bekommen die Wertschätzung, die sie verdienen.“
Agrarlandesrat Hans Seitinger (ÖVP), der selbst aus der Region stammt, betonte, wie sehr Pierer das Mürztal geprägt habe. „Er ist ein großer Mäzen und investiert auch in den Tourismus und ins Wohnen. Pierer lebt in Verbundenheit mit seiner Heimat.“
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.